Mehrere Datensätze der Aktivisten waren angeblich frei im Internet zu finden. Auch Informationen zu Gefängnisbereitschaft seien dabei gewesen.
Fehlender Datenschutz„Letzte Generation“ stellte Informationen von Aktivisten ins Netz
Die Klima-Protestgruppe „Letzte Generation“ hat nach einem Medienbericht persönliche Daten von tausenden Aktivisten und möglichen Unterstützern frei zugänglich im Netz gespeichert. Mehrere Excel-Listen mit Informationen zu 2200 Menschen seien über den Cloud-Dienst Google-Drive für jedermann zugänglich gewesen, berichtete die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf eigene Recherchen.
Dabei seien nicht nur Daten wie Telefonnummern, Mailadressen und Wohnorte sowie Angaben zu belegten Seminaren und Trainings der Letzten Generation gespeichert gewesen; auch Auskünfte über die Bereitschaft, im Zuge eines Protests ins Gefängnis zu gehen, sowie teilweise Details zur Lebens- und Gesundheitssituation, hätten sich in den Informationen befunden. Nach einer Anfrage der Zeitung habe die Gruppe den Zugang zu den Daten für Unbefugte eingeschränkt, hieß es weiter.
Die Daten habe die „Letzte Generation“ offenbar im Zuge von Rekrutierungsversuchen gespeichert, etwa von Menschen, die an Vorträgen der Gruppe teilgenommen hätten. Eine Sprecherin der Bewegung sagte der Zeitung, der fragliche Ordner sei veraltet und werde nicht mehr genutzt. „Die ‚Letzte Generation‘ ist eine schnell wachsende Bewegung“, sagte sie den Angaben zufolge. „Menschen, die mitmachen wollen, geben ihre Kontaktdaten an, damit wir sie kontaktieren können.“
Die Aktivisten von „Letzte Generation“ hatten ihre Klebe-Aktivitäten als Protest für mehr Klimaschutz in den vergangenen Wochen intensiviert. Am Freitag klebte sich mehrere Personen in der Nähe der Uni in Köln fest, am Donnerstag störten zwei Frauen eine Veranstaltung mit CDU-Chef Friedrich Merz in Mainz. (afp, red)