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„Das Nonplusultra unter den Reisen“Kim Jong-un will Nordkorea für Touristen öffnen – Auswärtiges Amt warnt Deutsche

Lesezeit 3 Minuten
Das undatierte Foto, das am 14. Juli 2024 von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur Korean Central News Agency (KCNA) veröffentlicht wurde, zeigt den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un (m) bei der Inspektion eines Hotels, das Teil eines Bauprojekts in Samjiyon City ist.

Dieses aktuelle undatierte Foto, das am 14. Juli 2024 von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur Korean Central News Agency (KCNA) veröffentlicht wurde, zeigt den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un (m) bei der Inspektion eines Hotels, das Teil eines Bauprojekts in Samjiyon City ist. (Archivbild)

Nordkorea gilt als eines der abgeschottesten Länder der Welt. Im Winter könnte sich das für „wagemutige“ Touristen ändern.

„Eine Reise nach Nordkorea (DVRK) ist das Nonplusultra unter den Abenteuerreisen“, heißt es auf der Website „Koryo Tours“, einem chinesischen Reiseveranstalter, der auf Fernreisen nach Asien spezialisiert ist und Nordkorea für „Wagemutige“ im Programm hat. Die von Machthaber Kim Jong-un mit eiserner Hand geführte Diktatur gehört zu den Ländern, die ihre Grenzen wegen der Corona-Pandemie am längsten geschlossen hatten. Doch nun will das ostasiatische Land laut der Nachrichtenagentur Reuters seine Tore für internationale Touristen wieder öffnen.

Kim Jong-un: Reisen nach Nordkorea sollen bald wieder möglich sein

Dies sei ein bedeutender Wandel in der Tourismuspolitik des Landes, das seit Januar 2020 praktisch keine Ein- und Ausreisen mehr zugelassen habe. Die Wiederaufnahme des internationalen Flugverkehrs im vergangenen Jahr und die jüngsten Besuche hochrangiger ausländischer Persönlichkeiten, darunter der Besuch des russischen Präsidenten Putin im Juni 2024, deuten darauf hin, dass Nordkorea bereit ist, die strengen Restriktionen zu lockern.

In der Stadt Samjiyon im Nordosten des Landes will Nordkorea im Dezember den internationalen Tourismus wieder aufnehmen. Das Gebiet ist bekannt für sein ehrgeiziges Projekt, ein gigantisches Ferienresort zu entwickeln, das als sozialistisches Utopia mit neuen Wohnungen, Hotels, einem Skigebiet und anderen Einrichtungen beworben wird. Die Entwicklung des Resorts wird von Kim Jong-un persönlich überwacht, der kürzlich hochrangige Beamte wegen Missmanagements des Projekts entlassen oder degradiert haben soll.

Chinesische Reiseveranstalter bewerben Nordkorea als „Nonplusultra unter den Abenteuerreisen“

Reiseveranstalter wie der bereits erwähnte Koryo Tours und KTG Tours haben sich bereits erfreut über die Ankündigung geäußert und erwarten in den kommenden Wochen weitere Informationen zu Reiserouten und Terminen. Diese Öffnung könnte demnach „eine neue Ära für den Tourismus in Nordkorea einläuten“ und Reisenden die Möglichkeit geben, eines der isoliertesten Länder der Welt zu erkunden.

Kim Jong-un besucht das sozialistische Utopia Samjiyon angeblich regelmäßig.

Kim Jong-un besucht das sozialistische Utopia Samjiyon angeblich regelmäßig. (Archivbild)

„Wir haben von unserem lokalen Partner die Bestätigung erhalten, dass der Tourismus nach Samjiyon und wahrscheinlich auch in den Rest des Landes im Dezember 2024 offiziell wieder aufgenommen wird“, teilt das in Peking ansässige Unternehmen Koryo Tours auf seiner Website mit. Auf Instagram frohlockt man bereits mit dem Hinweis „Nordkorea will die Grenzen für alle Nationalitäten öffnen.“ Ob damit auch offiziell zu Feinden erklärte Staaten wie die USA oder der Nachbar Südkorea gemeint sind, bleibt offen.

Samjiyon-Projekt soll Devisen bringen – Auswärtiges Amt warnt

Das Samjiyon-Projekt ist nur ein Teil der Bemühungen Nordkoreas, den Tourismus im Land anzukurbeln. Die Öffnung der Grenzen und die Einführung von Touristenvisa sollen die Wirtschaft des Landes stärken und dringend benötigte Devisen einbringen. Laut der österreischischen Tageszeitung „Die Presse“ gehört das Land zu den ärmsten und unterentwickeltsten Ländern der Welt.

Kim Jong-un besucht das sozialistische Utopia Samjiyon angeblich regelmäßig.

Kim Jong-un bringt sich über das sozialistische Utopia Samjiyon auf den aktuellen Stand. (Archivbild)

Das Auswärtige Amt rät auf seiner Internetseite weiter von Reisen nach Nordkorea ab. Gründe für die Warnung sind die weitreichenden Beschränkungen für Ausländer, das ernste Risiko von willkürlicher Verhaftung und Inhaftierung sowie die prekäre Sicherheitslage, die sich kurzfristig ändern kann. Im Notfall wird es für Touristen schwierig: „Eine Kontaktaufnahme zur deutschen Botschaft innerhalb Nordkoreas ist derzeit aufgrund der temporären Schließung unmöglich. Dies gilt auch im Falle einer Naturkatastrophe“, heißt es auf der Website.

Auch wenn es bisher nicht zu längeren Inhaftierungen deutscher Touristen gekommen ist, ist es wichtig, dass sich Reisende vor Reiseantritt über die aktuellen Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes informieren und die Empfehlungen ernst nehmen. (jag)