Ein partielles Rauchverbot im Auto geht im Grunde noch nicht weit genug.
Kommentar zum Rauchen im AutoAm besten komplett verbieten
Es gibt politische Entscheidungen, bei denen man sich verwundert die Augen reibt, weil sie restlos überzeugend sind und daher längst für die geltende Gesetzeslage gehalten werden. Das von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) initiierte Rauchverbot in Autos, sofern dort auch Minderjährige oder Schwangere mit an Bord sind, ist so ein Fall.
In den vergangenen Jahren war ein derartiges Verbot zwar mehrfach diskutiert, aber nie umgesetzt worden. Dabei ist es nicht schwer, zu verstehen, dass gerade das Qualmen in einem so engen Raum wie in einem Auto eine extrem hohe Belastung für die Mitfahrenden samt gesundheitlicher Gefährdung bedeutet.
Die Polizei ist inzwischen geübt in der Beobachtung des Pkw-Innenraums
Eines der Hauptargumente gegen ein Rauchverbot im Auto war und ist, es handele sich um einen privaten Raum, in den der Staat nicht einfach eingreifen könne. Das stimmt zwar. Aber durch den Raucher werden Dritte geschädigt, und dann sieht die Lage schon ganz anders aus.
Das weitere Argument, ein Verbot gehe — weil nicht kontrollierbar — ins Leere, ist ebenfalls leicht zu widerlegen. Erstens ist die Polizei inzwischen geübt in der Beobachtung des Pkw-Innenraums. Und zweitens geht es bei staatlichen Verboten auch darum, gesellschaftliche Normen zu setzen.
Vieles spräche sogar dafür, das Rauchen im Auto generell zu verbieten, schließlich lenkt es den Fahrer ab. Und herausgeworfene Kippen können zum Beispiel Motorradfahrer verletzen oder Waldbrände verursachen. Lauterbach sollte also ruhig noch einen Schritt weiter gehen.