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Kommentar zum WechselunterrichtDer Preis für die Eltern ist zu hoch

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Schule Symbol

Schüler im Unterricht. (Symbolbild)

Düsseldorf – NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zeigt sich offen dafür, einen Wechselunterricht in den Oberstufen der NRW-Schulen einzuführen, wenn sich die Lage in der Corona-Pandemie weiter zuspitzt.

Nachdem vor allem NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) zuletzt eisern am Präsenzunterricht für die 2,5 Millionen Schüler im Land festgehalten hatte, deutet sich nun ein Kompromiss an, der bei der bevorstehenden Ministerpräsidentenkonferenz vielleicht eine Mehrheit findet. Wenn es so käme, wäre das eine gute Nachricht für viele Eltern in NRW.

Betreuungsproblem für Familien

Denn: Der Haken an dem von vielen Experten geforderten Wechselunterricht ist das Betreuungsproblem in den Familien. Selbst, wenn die Schulen in der Lage wären, einen digitalen Fernunterricht anzubieten, müssten die Mütter und Väter der jüngeren Kinder mit zu Hause bleiben. Ein Grundschulkind werden berufstätige Eltern wohl kaum guten Gewissens allein in der Wohnung zurücklassen können. Es ist völlig unverständlich, warum Bildungsexperten über diesen Punkt oft leichtfüßig hinweggehen.

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Hinzu kommt: Wer als Hilfslehrer eingespannt ist, kann den eigenen Verpflichtungen nur noch schwer gerecht werden. Ärger mit den Kollegen ist oft programmiert. Es sind die Eltern, die den höchsten Preis für den Abschied vom Präsenzunterricht zahlen müssen.Der immer lauter werdende Ruf nach dem Wechselunterricht schwebt deshalb wie ein Damoklesschwert über vielen Familien.

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Mit dem Kompromiss, das Hybrid-Modell nur für die Klassen 11, 12 und 13 anzuwenden, könnten wohl alle Beteiligten gut leben. Die Oberstufenschüler sollten beim Fernunterricht nicht mehr auf die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen sein. Sie können oft besser als die Mütter und Väter mit den digitalen Tools umgehen. Sich in den Pausen selbst zu versorgen, ist für die fast Erwachsenen natürlich auch kein Problem.

Dennoch gilt: Auch die älteren Schüler haben Anspruch auf die bestmögliche Bildung. Sie arbeiten auf das Abitur hin und müssen sich - so gut es geht - auf die Prüfungen vorbereiten können. Deswegen muss auch in den Oberstufen der Präsenzunterricht die höchste Priorität behalten. Im Kampf gegen die Pandemie hat die Politik nicht mehr viele Patronen im Magazin - der Wechselunterricht sollte erst kommen, wenn die Infektionszahlen keine andere Wahl mehr lassen.