Kommentar zur NRW-SchulpolitikWo bleibt Gebauers langfristige Planung?
Düsseldorf – In der Schule anwesend sein – und trotzdem am Distanzunterricht teilnehmen: Was wie ein Paradox klingt, war bislang nur den Schülern der Jahrgangsstufen 1 bis 6 vorbehalten. Sie durften auch im Lockdown leibhaftig in die Schule, wenn es zum Beispiel für die Eltern keine andere Möglichkeit der Betreuung gab. Doch in dieser „Notbetreuung“ gab es dann nur Distanzunterricht, also Lernen am Computer.
Dieses Angebot soll nun bis zur Jahrgangsstufe 13 ausgeweitet werden, das heißt, Schüler aller Klassen und Kurse haben die Möglichkeiten, in die Notbetreuung zu kommen. Das gab NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Donnerstag im Landtag bekannt.
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Ältere Schüler, die im häuslichen Distanzunterricht allmählich die Nerven verlieren oder Angst bekommen, den Anschluss zu verlieren, oder sich schlicht nach Mitschülern sehnen, werden Gebauers Ankündigung sicher begrüßen.
Wer soll die Schülerinnen und Schüler in der Schule betreuen?
Allerdings blieb die Ministerin die Erläuterung schuldig, wie die Betreuung genau aussehen soll: Lehrer sollen sich schließlich auf den digitalen Unterricht konzentrieren, während das schulische Personal wie Sozialarbeiter jetzt schon in der Notbetreuung ausgelastet ist.
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Vielleicht hätte Gebauer im Landtag also besser etwas weniger ihre Erfolgstaten der Vergangenheit wie die Revision der verunglückten Inklusionspolitik der rot-grünen Vorgänger-Regierung feiern und sich mehr auf die Frage konzentrieren sollen, wie es nun in der Krise weitergeht. Dass nach dem 12. Februar, der jüngst gesetzten Frist also, wieder flächendeckend Präsenzunterricht erteilt werden kann, erscheint immer unwahrscheinlicher. Eine langfristige Planung – auch für die Notbetreuung – wird dagegen immer wichtiger.