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Harsche Kritik an emeritiertem PapstBenedikt „verstrickt sich in Lügengebilde“

Lesezeit 2 Minuten
BEnedikt 240122

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. 

München – Der Kirchenrechtler Thomas Schüller hat dem emeritierten Papst Benedikt XVI. vorgeworfen, weiterhin die Unwahrheit zu sagen. Zwar habe Benedikt in seiner am Montag veröffentlichten Stellungnahme zugegeben, an einer entscheidenden Sitzung in München im Jahr 1980 teilgenommen zu haben. Er bestreite aber weiterhin wahrheitswidrig, etwas über die Vorgeschichte des pädophilen Priesters Peter H. gewusst zu haben.

„Dies ist erneut eine Unwahrheit, wie das in der vergangenen Woche vorgestellte Gutachten von Westpfahl Spilker Wastl beweisen konnte“, sagte Schüller am Montag der Deutschen Presse-Agentur. „Joseph Ratzinger verstrickt sich immer mehr in seine Lügengebilde und wird auch durch die angekündigte ausführliche Stellungnahme den irreparablen persönlichen Schaden für sich und sein Lebenswerk nicht mehr beseitigen können. Er beschädigt damit dauerhaft das Papstamt und damit die katholische Kirche.“

Maria 2.0: Benedikt soll auf Titel verzichten

Die katholische Reformgruppe Maria 2.0 hat den emeritierten Papst aufgefordert, auf Titel und Insignien zu verzichten. Damit solle er Konsequenzen aus den Ergebnissen des Münchner Missbrauchsgutachten ziehen, erklärte die Gruppierung. Das Gutachten erschüttere die Glaubwürdigkeit des Klerus in ihren Grundfesten. Es dürfe für die Erzdiözese, aber auch für die katholische Kirche insgesamt nicht ohne Folgen bleiben.

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In seiner Stellungnahme für die Anwälte zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen habe Benedikt XVI./Joseph Ratzinger sexuellen Missbrauch Minderjähriger „auf geradezu dreiste Weise“ verharmlost, so die Gruppierung. „Unverzeihlich sei, was in seiner Amtszeit als Erzbischof (nicht) geschah.“ Mit seiner „unerträglichen Umdeutung von missbräuchlichen Handlungen“ vergreife er sich an den Betroffenen und mache sie erneut zu Opfern.

Von allen anderen Verantwortungsträger des Erzbistums, denen Fehlverhalten in Bezug auf sexuellen Missbrauch nachgewiesen worden sei, erwartet Maria 2.0 gleichfalls persönliche Konsequenzen. „Wir sind der Meinung, dass keine dieser Personen in ihrer derzeitigen Position verbleiben kann.“ Es sei deshalb geboten, dass alle auf ihre Ämter, Funktionen und Ehrentitel sowie die damit verbundenen Einkünfte verzichteten. (dpa, kna)