SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert berichtet von Erfahrungen mit Homophobie bei muslimischen Männergruppen.
DiskriminierungKühnert beklagt Homophobie bei muslimischen Männergruppen
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat Homophobie bei muslimischen Männern beklagt. In seinem Berliner Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg komme es nach seiner Erfahrung „aus muslimisch gelesenen Männergruppen häufiger zu einem homophoben Spruch, als man es sonst auf der Straße erlebt“, sagte Kühnert dem Magazin „Spiegel“ nach Mitteilung vom Freitag.
Kühnert schränkte ein: „Natürlich ist der Großteil der Muslime in meinem Wahlkreis nicht homophob. Aber die, die es sind, schränken meine Freiheit ein und haben kein Recht darauf.“ Darüber werde er „nicht aus taktischen Gründen schweigen.“
Kühnert zeigt Verständnis für Özdemir
Der SPD-Generalsekretär äußerte in diesem Zusammenhang Verständnis für Äußerungen von Landwirtschaftsminister (Grüne) Cem Özdemir. Dieser hatte kürzlich in einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ geschrieben, dass seine Tochter und ihre Freundinnen in Berlin häufiger „von Männern mit Migrationshintergrund unangenehm begafft oder sexualisiert werden“. Es gebe „keinen Grund, sich diese Behelligungen gefallen zu lassen“.
Dazu sagte Kühnert: „Ich bin keine Frau, aber als schwuler Mann kann ich erahnen, was er meint.“ Özdemir habe „von muslimisch geprägtem Sexismus und Chauvinismus gesprochen, aber nicht jedem Muslim unterstellt, frauenfeindlich zu sein“. (afp)