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Deutsche wurde Opfer der HamasLeiche von Shani Louk im Gazastreifen gefunden

Lesezeit 3 Minuten
Ricarda Louk zeigt bei einem Treffen mit Bundestagspräsidentin Bas ein Foto ihrer durch die Hamas entführten Tochter Shani Louk.

Ricarda Louk zeigt bei einem Treffen mit Bundestagspräsidentin Bas ein Foto ihrer durch die Hamas entführten Tochter Shani Louk.

Daniel Hagari, Leiter der israelischen Armee, bestätigte den Fund der Leiche von Shani Louk.

Die israelische Armee (IDF) hat eigenen Angaben zufolge im Gazastreifen die Leiche der Deutsch-Israelin Shani Louk gefunden. Das teilte Armeesprecher Daniel Hagari am Freitag mit. Louk war am 7. Oktober beim Terrorangriff der Hamas in den Küstenstreifen verschleppt und später für tot erklärt worden. Zum Zeitpunkt des beispiellosen Angriffs war sie zusammen mit Hunderten anderen jungen Menschen auf dem Supernova-Festival in Südisrael gewesen.

Aufnahmen, die den nackten Körper von Shani Louk auf der Ladefläche eines Pick-up-Trucks im Gazastreifen zeigten, gingen kurz nach dem Terrorangriff um die Welt und lösten international Empörung aus. Shani Louk schien bewusstlos, als die letzten Bilder von ihr entstanden. Ob sie zu diesem Zeitpunkt noch lebte oder bereits tot war, war zunächst unklar.

IDF: Leiche von Shani Louk und zwei weiterer Geiseln im Gazastreifen gefunden

Drei Wochen nach dem Terrorangriff der Hamas herrschte für die Familie von Shani Louk traurige Gewissheit. Am 30. Oktober wurde bekannt, dass die 22-jährige Tochter einer deutschen Mutter und eines israelischen Vaters tot ist. Israelische Soldaten fanden ein Knochenfragment, das zu ihrem Schädel gehört, wie ein DNA-Test belegte.

Neben der Leiche von Shani Louk sollen laut der israelischen Armee die leblosen Körper zweier weiterer Geiseln geborgen worden sein. Dabei soll es sich um Amit Buskila und Yitzhak Gelernter handeln. Die drei seien „bei dem Massaker der Hamas am 7. Oktober als Geiseln genommen“ und bei ihrer Flucht von dem Nova-Musikfestival „brutal ermordet“ worden, teilte Hagari im israelischen Fernsehen mit. Ihre Leichen wurden demnach in der Nacht bei einem Sondereinsatz der Armee und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet im Gazastreifen geborgen und in Sicherheit gebracht. Sie befinden sich aktuell in Israel, so die israelische Armee.

Es habe sich um einen Einsatz auf Basis von Geheimdienstinformationen gehandelt. Nach der Identifizierung der Toten seien die Familien informiert worden. Die Angehörigen von Shani Louk reagierte erleichtert. Dass seine Tochter tot sei, davon sei er ohnehin ausgegangen, nun könne die Familie sie wenigstens beisetzen.

Vater von Shani Louk: „Es hat sich ein Kreis geschlossen“

Die Leiche sei in einem tiefen und kühlen Tunnel im Norden des Gazastreifens gefunden worden und sei in gutem Zustand gewesen. Es sei ein „Geschenk“, dass sie nun Gewissheit hätten und dass ihre Tochter friedlich beigesetzt werden könne, sagte Nissim Louk. „Es wird einen Ort geben, wo man einen Kranz niederlegen kann, vielleicht etwas zu ihrer Erinnerung bauen kann“, meinte er. Es hat sich ein Kreis geschlossen“, meinte er. „In ihrem Leben hat Shani Licht ausgestrahlt“, sagte er über seine Tochter, die nur 22 Jahre alt wurde.

Die israelische Armee werde weiter nach verschleppten Geiseln suchen, kündigte Hagari indes an. „Wir werden weiterkämpfen, um die Geiseln nach Hause zu holen“, so der Armeesprecher. (pst/dpa)