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„Persönlich dazu entschieden“Staatsanwalt vermummt auf „Tag X“-Demos in Leipzig im Einsatz

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05.06.2023, Sachsen, Leipzig: Polizisten halten einen Teilnehmer aus einer Demonstration in Leipzig fest.

Polizisten halten einen Teilnehmer aus der „Tag X“-Demo in Leipzig fest. Ein Staatsanwalt ist vermummt auf der Demo im Einsatz gewesen, um über Maßnahmen für festgesetzte Demonstrierende zu entscheiden.

Während der Demo am sogenannten „Tag X“ in Leipzig hatte die Polizei die Demonstrierenden dazu aufgerufen, ihre Vermummungen abzulegen.

Knapp drei Wochen nach den Demonstrationen von Anhängern der linken Szene in Leipzig hat ein Staatsanwalt öffentliche Aufmerksamkeit erregt, weil er während der Ausschreitungen vermummt im Einsatz war. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Leipzig sagte am Donnerstag, sein Kollege sei im Einsatz gewesen, um über Maßnahmen für festgesetzte Demonstrierende zu entscheiden.

Er sei vermummt vor Ort gewesen und dabei von einer ebenfalls vermummten Kriminalbeamtin begleitet worden, nachdem die Demonstration offiziell durch die Polizei beendet worden sei. Der Staatsanwalt habe sich „persönlich dazu entschieden, die Vermummung zu tragen“, sagte sein Kollege. Dabei sei es um seinen eigenen Schutz gegangen. Medienberichten zufolge war der Staatsanwalt in der Vergangenheit bedroht worden.

„Tag X“ in Leipzig: Über 1000 Demonstrierende von Polizei festgehalten

Während der Demonstration am sogenannten „Tag X“ im Süden Leipzigs hatte die Polizei die Demonstrierenden dazu aufgerufen, ihre Vermummungen abzulegen. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Die Demonstrationen am ersten Juni-Wochenende waren eine Reaktion auf das Urteil gegen die Linksextremistin Lina E. wegen linksextremistischer Gewalttaten vor dem Oberlandesgericht in Dresden.

Am Samstag nach Verkündung des Urteils waren Polizisten in Leipzig mit Steinen und Böllern angegriffen worden. Mehr als 1000 Demonstrierende wurden in einem Polizeikessel festgehalten, darunter auch Minderjährige. Das Verhalten der Polizei war von zahlreichen Parteien und Organisationen kritisiert worden. (dpa)