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„Parteipolitisch gewünschte Lösung sucht Problem“Finanzminister gegen Aussetzung der Schuldenbremse wegen Hochwasser

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Finanzminister Christian Lindner im Interview.

Finanzminister Christian Lindner im Interview. (Archivbild)

Haushaltspolitiker aus der SPD hatten die aktuell angespannte Lage beim Hochwasser als Möglichkeit ins Spiel gebracht.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat Rufe aus der SPD nach einem Aussetzen der Schuldenbremse infolge der angespannten Hochwasserlage in Teilen Deutschlands zurückgewiesen. „Unsere Gesellschaft wird solidarisch sein. Wer aber ohne den Umfang des Schadens zu kennen, sofort nach neuen Schulden ruft, verkennt den Ernst der Lage“, sagte der FDP-Politiker der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“ am Freitag. „Hier sucht eine parteipolitisch gewünschte Lösung nach einem Problem – nicht umgekehrt.“ Die Not der Menschen eigne sich nicht für Parteipolitik, sagte Lindner.

Alte Fronten: SPD und Grüne für Ausname bei möglichen Fluthilfen

Haushaltspolitiker aus der SPD hatten zuletzt die Möglichkeit ins Spiel gebracht, wegen des Hochwassers die Schuldenbremse auch in diesem Jahr auszusetzen. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich plädierte dafür, mögliche Bundeshilfen für die Flutopfer von der Schuldenbremse auszunehmen. Auch für die Grünen im Bundestag ist das erneute Aussetzen der Schuldenbremse wegen der Hochwasserlage eine Option. FDP-Fraktionschef Christian Dürr wies derlei Überlegungen zurück.

Als Folge eines Haushaltsurteils des Bundesverfassungsgerichts, das für Milliardenlöcher im Bundesetat sorgte, setzte der Bundestag Mitte Dezember für das Jahr 2023 die Schuldenbremse erneut aus - zum vierten Mal in Folge. Für das Haushaltsjahr 2024 will die Ampel-Regierung die Schuldenbremse vorerst nicht aussetzen. Eine Ausnahme aber soll für die Folgen der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 geprüft werden. Dabei geht es um rund 2,5 Milliarden Euro. Auch für den Fall einer veränderten Lage in der Ukraine behält sich die Ampel das spätere Aussetzen und zusätzliche Kredite vor. (dpa)