AboAbonnieren

Münchner SicherheitskonferenzMerz wird als "Kanzler" begrüßt – Weiterhin offen für Taurus-Lieferungen

Lesezeit 2 Minuten
Friedrich Merz, Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Bundesvorsitzender, spricht während der 61. Münchner Sicherheitskonferenz (MSC).

Friedrich Merz, Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Bundesvorsitzender, spricht während der 61. Münchner Sicherheitskonferenz (MSC).

Beim Einsatz von Taurus-Flugkörpern in der Ukraine hat Merz eine andere Meinung als Scholz. Beim seinem Auftritt gab es aber auch einige Lacher.

Lacher und Schmunzeln im Saal bei der Münchner Sicherheitskonferenz: In einer Gesprächsrunde stellte die Moderatorin den Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz versehentlich als „Kanzler“ vor. Das Publikum und die Teilnehmer auf der Bühne lachten, die Moderatorin Katarzyna Pisarska, Vorsitzende des Warschauer Sicherheitsforums, korrigierte sich sofort.

Merz entgegnete mit Blick auf die Bundestagswahl in einer Woche: „Also erstmal vielen Dank für das Kompliment“ - aber zwischen ihm und dem Kanzleramt „liegen immer noch 60 Millionen Wähler“.

Nach dem Begrüßungslacher wird es ernst

Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz hat sich erneut offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine gezeigt. „Wir sollten diese Lieferungen vornehmen. Wir sollten bereit sein, aber nur, wenn wir uns mit den europäischen Partnern einig sind“, sagte der CDU-Chef bei der Münchner Sicherheitskonferenz. Bisher liefert Deutschland keine Taurus-Flugkörper an Kiew, da Kanzler Olaf Scholz (SPD) es ablehnt.

Es gebe ja mit Großbritannien und Frankreich bereits zwei Länder, die jetzt Marschflugkörper an die Ukraine lieferten, sagte dagegen Merz. „Wir sollten eine gemeinsame Position anstreben, wie wir das machen und wie wir das organisieren können.“

Mit Blick auf steigende Militärausgaben unterstrich Merz zudem erneut, dass er - anders als Scholz - das Geld aus dem regulären Haushalt des Bundes entnehmen will. Die Frage sei aber noch offen, woher dieses Geld konkret kommt.

Scholz hatte zuvor bei der Sicherheitskonferenz erneut für eine Reform der Schuldenbremse geworben, um Investitionen in Militär und Waffen über neue Schulden finanzieren zu können. Es sei wichtig, das Geld nicht von anderen Aufgaben des Bundes wie den Straßenbau oder Soziales abzuziehen, sagte Scholz. (dpa)