Altkanzler als Russland-Vermittler?So-yeon Schröder-Kim zeigt sich am Kreml
Moskau/Berlin – So-yeon Schröder-Kim hat am Donnerstagabend ein Foto aus Moskau mit dem Kreml im Hintergrund veröffentlicht. Die Ehefrau des Altkanzlers Gerhard Schröder teilte das Bild bei Instagram. Zuvor gab es Medienberichte über eine Reise des Altkanzlers nach Moskau, Schröder könnte als Vermittler zum russischen Präsidenten Wladimir Putin angesichts des Kriegs in der Ukraine auftreten. Sollte das Foto von So-yeon Schröder-Kim aktuell sein, hätte sie wohl die Reise ihres Ehemanns bestätigt.
Gerhard Schröder könnte als Putin-Vermittler auftreten
Denn eine offizielle Bestätigung blieb bislang aus: Noch am frühen Donnerstagabend habe die Bundesregierung keine Kenntnis über die Reise Schröders nach Moskau gehabt, berichtet die Nachrichtenagentur dpa mit Verweis auf Regierungskreise.
In ihrem Instagram-Post zeigte sich So-yeon Schröder-Kim betend am Fenster, im Hintergrund ist der Kreml, der russische Regierungssitz, im matten Licht des Moskauer Abends zu sehen. So-yeon Schröder-Kim verzichtete auf einen beschreibenden Text zu ihrem Beitrag, lediglich ein Emoji mit betenden Händen, das wohl auch Hoffnung zum Ausdruck bringen soll, ist zu sehen.
Für ihren Beitrag bekam sie einige Likes und positive Reaktionen, aber auch Kritik wurde lauter. So bewerteten einige Nutzerinnen und Nutzer den Beitrag etwa als „Inszenierung“ oder „peinlich“.
Bundesregierung äußert sich bislang nicht zu Schröder-Reise
Bundeskanzler Olaf Scholz wollte sich zu den Berichten der Schröder-Reise nach Moskau zunächst nicht äußern. In dem Bericht hieß es, der frühere Bundeskanzler sei von einem Kiewer Politiker über Umwege darum gebeten worden. Es gehe darum, eine Brücke für einen Dialog mit Putin zu bauen. In der Türkei habe Schröder zunächst eine ukrainische Delegation getroffen.
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Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Mir ist davon nichts bekannt. Ich kann mir schwer vorstellen, dass meine Regierung Schröder darum gebeten hat.“ Noch vor einer Woche hatte Melnyk vorgeschlagen, dass Schröder zwischen der Ukraine und Russland vermitteln solle. „Er ist einer der wenigen hier in Deutschland, die womöglich noch einen direkten Draht zu Herrn Putin haben. Es gibt keinen, der so etwas hat in Deutschland und den anderen europäischen Ländern“, sagte der Botschafter der „Bild“.
So-yeon Schröder-Kim teilte auf Instagram immer wieder Beiträge rund um den Krieg in der Ukraine – nicht immer kritikfrei. So löschte sie mehrere misslungene Posts. Zuletzt sagte sie, dass ihr Mann alles tue, um den Krieg zu beenden. Gerhard Schröder stand immer wieder in der Kritik für seine russischen Beziehungen und wirtschaftlichen Geschäfte mit Moskau. (mab/dpa)