AboAbonnieren

Tochter bei Israel-Angriff verschlepptMutter von Hamas-Geisel: Bringt mein „Baby“ zurück nach Hause

Lesezeit 2 Minuten
Tel Aviv: Keren Shem, Mutter der entführten Mia Shem, gibt nach der Veröffentlichung eines Videos durch die Hamas eine Erklärung gegenüber der Presse ab.

Tel Aviv: Keren Shem, Mutter der entführten Mia Shem, gibt nach der Veröffentlichung eines Videos durch die Hamas eine Erklärung gegenüber der Presse ab.

Die Terrorgruppe Hamas hat nach dem Angriff auf Israel ein erstes Video zu Geiseln veröffentlicht. Eine Mutter gab eine bewegende Konferenz.

Die Mutter einer französisch-israelischen Geisel hat Staats- und Regierungschefs weltweit dazu aufgerufen, bei der Befreiung ihrer Tochter und von anderen nach Gaza Entführten zu helfen. Keren Shem sagte am Dienstag vor Journalisten in Tel Aviv, sie habe sich zunächst gefreut, ein von der islamistischen Hamas verbreitetes Video mit einem Lebenszeichen ihrer 21 Jahre alten Tochter Mia zu sehen.

Gleichzeitig habe sie aber gesehen, „dass sie Schmerzen hat, dass sie große Angst hat“. Mias Zustand wirke zwar stabil, sie mache sich dennoch sehr große Sorgen um sie. „Ich sehe, dass ihre Hand verletzt ist, sie wurde operiert, ich sehe, dass sie sehr verängstigt ist, ich sehe, dass sie das sagt, was man ihr befiehlt“, erklärte Keren Shem bei der Pressekonferenz in Tel Aviv.

Geisel-Terror der Hamas: Mutter von entführter Mia Shem bittet um Hilfe der Regierungschefs

Sie bitte Staats- und Regierungschef auf der ganzen Welt, „mein Baby zurück nach Hause zu bringen, und zwar im gleichen Zustand, wie ich sie gestern im Fernsehen gesehen habe“. Ihre Tochter benötige dringend medizinische Behandlung, weil sie noch andere gesundheitliche Probleme habe.

Alles zum Thema Olaf Scholz

In einem von den Hamas-Terroristen veröffentlichten Video ist die junge Israelin Mia Shem zu sehen. Ihre Mutter, Keren Shem, hat sich in einem Statement an die Regierungschefs der Welt gewandt.

In einem von den Hamas-Terroristen veröffentlichten Video ist die junge Israelin Mia Shem zu sehen. Ihre Mutter, Keren Shem, hat sich in einem Statement an die Regierungschefs der Welt gewandt.

Sie sprach von einer „verrückten Terrorattacke, die heute in Israel und morgen in Frankreich und übermorgen in den USA passieren“ könne. „Der Feind ist sehr grausam“, sagte sie. Die Verschleppung von mindestens 199 Geiseln in den Gazastreifen am 7. Oktober sei ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“.

Israel: Scholz und Baerbock setzen sich für Freilassung von Hamas-Geiseln ein

Das von Hamas am Montag veröffentlichte Video war das erste bekannte Lebenszeichen einer der Geiseln. Man sieht darauf, wie der jungen Frau eine Wunde am Arm verbunden wird, anschließend spricht sie direkt in die Kamera. „Holt mich hier bitte so schnell wie möglich raus“, sagte die 21-Jährige. Unklar war, wo, wann und unter welchen Umständen das Video entstanden ist.

Die „New York Times“ schrieb, eine Analyse der Metadaten in dem Video habe ergeben, dass zumindest ein Teil der Aufnahmen bereits vor mindestens sechs Tagen aufgenommen worden sei.

Sowohl Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) als auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) haben versprochen, sich mit voller Kraft für die Freilassung von Geiseln einzusetzen. Unter den von den Hamas entführten Personen sind auch Deutsche. Beide bezeichneten den Angriff der radikalislamischem Hamas als „Terror“. Kanzler Scholz ist am Dienstag zu einem Solidaritätsbesuch in Israel eingetroffen.

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die sofortige und bedingungslose Freilassung der jungen Frau gefordert. Der Élyséepalast teilte am Dienstag in Paris weiter mit: „Er verurteilt die Schmach, die die Geiselnahme unschuldiger Menschen und ihre abscheuliche Inszenierung darstellt.“ (mab/dpa)