Der ukrainische Präsident Selenskyj fordert eine internationale Reaktion auf den Einsatz der neuartigen Waffe. Währenddessen hat Russland mit einer bislang beispiellosen Zahl an Drohnen angegriffen.
Selenskyj fordert ReaktionNato-Ukraine-Rat tagt nach Einsatz von neuer russischer Rakete
Wenige Tage nach dem erstmaligen Einsatz einer neuartigen russischen Mittelstreckenrakete im Angriffskrieg gegen die Ukraine tagt am Dienstag in Brüssel der Nato-Ukraine-Rat. Die kurzfristig anberaumte Sitzung auf Ebene der Botschafter hatte Kiew beantragt, nachdem die russische Armee die neue Rakete namens „Oreschnik“ am Donnerstag auf die ukrainische Großstadt Dnipro abgefeuert hatte. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert eine internationale Reaktion auf den Einsatz der neuartigen Waffe.
Kreml-Chef Wladimir Putin hatte Oreschnik als experimentelle „Hyperschall“-Rakete beschrieben, die auch mit Atomsprengköpfen bestückt werden könne. Das Abfeuern der Rakete bezeichnete Putin als die Antwort auf ukrainische Angriffe mit weiter reichenden westlichen Raketen auf Ziele im russischen Hinterland.
Nach einer Freigabe aus Washington hatte die Ukraine vergangene Woche erstmals Ziele innerhalb Russlands mit US-Raketen des Typs ATACMS und mit von Großbritannien gelieferten Storm-Shadow-Marschflugkörpern beschossen.
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Russland greift Ukraine mit Rekordzahl an Kampfdrohnen an
Russland hat die Ukraine mit einer bislang beispiellosen Zahl an Drohnen angegriffen. Nach Angaben der ukrainischen Flugabwehr attackierte Moskau das Land in der Nacht zu Dienstag mit 188 Drohnen und vier ballistischen Raketen des Typs Iskander-M. Laut dem ukrainischen Nachrichtenportal Ukrajinska Prawda war es die bis dahin größte Anzahl an Drohnen, die Russland in einer Nacht gestartet hat. Allein in der Hauptstadt Kiew dauerte der Luftalarm nach offiziellen Angaben mehr als fünf Stunden an.
Die ukrainischen Luftstreitkräfte meldeten am Morgen den Abschuss von 76 Drohnen in 17 Regionen des Landes. Die Ortung von 95 Drohnen sei abgebrochen, was vermutlich auf elektronische Gegenmaßnahmen zurückzuführen sei. Fünf Drohnen seien in Richtung des Nachbarlandes Belarus geflogen.
Bei den Angriffen wurde den Angaben zufolge erneut die Stromversorgung der Ukraine getroffen. Im westukrainischen Ternopil sei ein Objekt der kritischen Infrastruktur durch Drohnenangriffe beschädigt worden, schrieb der Militärgouverneur des Gebiets, Wjatscheslaw Nehoda, bei Telegram. In Ternopil und anderen Orten gebe es keine stabile Stromversorgung. (dpa/afp)