AboAbonnieren

Auch Stadt Köln gedenkt Opfern„Nie Wieder“ – Scholz erinnert an historische Verantwortung für Holocaust

Lesezeit 3 Minuten
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Bundestag. (Archivbild)

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Bundestag. (Archivbild)

Zahlreiche Politikerinnen und Politiker gedenken am Freitag den Opfern des Holocaust. „Wir sagen entschieden: Nie wieder“, schreibt die Stadt Köln bei Twitter.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat an die historische Verantwortung Deutschlands für Ermordung von Millionen Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus erinnert. „Unvergessen ist das Leid von sechs Millionen unschuldig ermordeten Jüdinnen und Juden – genauso wie das Leid der Überlebenden“, schrieb der SPD-Politiker am Freitag auf Twitter. Damit dies nie wieder geschehe, erinnere man am Holocaust-Gedenktag an die historische Verantwortung Deutschlands.

„Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz jährt sich heute zum 78. Mal. Roman Herzog hatte als Bundespräsident 1996 den 27. Januar zum Gedenktag für die Opfer des Holocaust erklärt. Wir sagen entschieden: Nie wieder!“, schrieb derweil die Stadt Köln am Freitagmorgen auf Twitter. „Der Tiefpunkt der Menschheitsgeschichte darf sich nicht wiederholen.“

Stadt Köln gedenkt Opfern des Holocaust: „Wir sagen entschieden: Nie wieder!“

„Heute vor 78 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit. Es ist unsere Pflicht, das Erinnern an die Verbrechen der Nazis wachzuhalten“, schrieb die Fraktion der Grünen im Landtag NRW bei Twitter. „Die Opfer des Nationalsozialismus dürfen niemans in Vergessenheit geraten“, hatte Familienministerin Lisa Paus (Grüne) bereits am Donnerstag erklärt. „Das ist unsere historische Pflicht und Verantwortung.“

Alles zum Thema Olaf Scholz

Zahlreiche weitere Politikerinnen und Politiker gedachten am Donnerstagabend und Freitagmorgen mit ähnlichen Worten den von den Nationalsozialisten ermordeten Jüdinnen und Juden. Auch der CSU-Chef Markus Söder meldete sich auf Twitter zu Wort. „Wir bekämpfen Rassismus und Antisemitismus mit aller Kraft. Es gilt: Nie wieder! Bayern ist Land der Toleranz und Freiheit. Wir stehen an der Seite der jüdischen Gemeinde und geben ein Schutzversprechen“, schrieb er.

Holocaust-Gedenkstunde am Freitag im Bundestag

Der Bundestag will am Vormittag der Opfer des Nationalsozialismus gedenken. Bei einer Gedenkstunde des Bundestages um 10.00 Uhr kommt unter anderem die Holocaust-Überlebende Rozette Kats zu Wort. Bundestagspräsidentin Bärbel Bas eröffnet die Sonderveranstaltung, an der auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teilnimmt.

Im Mittelpunkt der Gedenkfeier stehen in diesem Jahr Menschen, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder Identität von den Nationalsozialisten verfolgt wurden.

Am 27. Januar 1945 hatten Soldaten der Roten Armee die Überlebenden des deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz im besetzten Polen befreit. Die Nazis hatten dort mehr als eine Million Menschen ermordet. Seit 1996 wird das Datum in Deutschland als Holocaust-Gedenktag begangen. An vielen Orten werden an diesem Freitag zur Erinnerung Kränze niedergelegt.

Internationales Auschwitz-Komitee zieht Parallele zu Russlands Krieg gegen die Ukraine

Das Internationale Auschwitz-Komitee zog eine Parallele zum Angriffskrieg Russland gegen die Ukraine. „In diesem Jahr sind die Überlebenden der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager an diesem für sie immer wieder peinvollen Gedenktag mit neuen Schmerzen und Schrecken konfrontiert: In die Erinnerung an ihre ermordeten Familienmitglieder und Mithäftlinge mischt sich das Entsetzen über den Horror eines neuen Krieges in Europa“, erklärte das Komitee am Freitagmorgen.

Die Überlebenden von Auschwitz erinnerten sich voller Dankbarkeit an die Soldaten der Roten Armee, die sie befreit haben. „Umso mehr ist ihnen bewusst, dass in diesen Tagen die russische Armee in der Ukraine einen brutalen Angriffskrieg führt, unter dem auch die Überlebenden des Holocaust in der Ukraine leiden, auf deren Erinnerungen neue Schreckensbilder und Traumata herabstürzen“, heißt es in der Erklärung des Auschwitz-Komitees. (das/dpa)