AboAbonnieren

Sie sollen an Flut-Desaster schuld seinNordkoreas Diktator Kim Jong Un lässt bis zu 30 Beamte hinrichten

Lesezeit 2 Minuten
Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un beobachtet im August 2024 einen Raketentest. Berichten zufolge lässt Kim nun 30 seiner Beamten hinrichten.

Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Un beobachtet im August 2024 einen Raketentest. Berichten zufolge lässt Kim nun 30 seiner Beamten hinrichten.

Kim Jong Un herrscht mit harter Hand. Nun macht der Diktator offenbar 30 Beamte für eine Unwetter-Katastrophe verantwortlich.

Nordkoreas Diktator Kim Jong Un hat bis zu 30 Beamte hinrichten lassen, die der Machthaber offenbar für die schweren Folgen einer Flut in Nordkorea Ende Juli verantwortlich macht. 4000 Menschen sollen Berichten zufolge in den Wassermassen gestorben sein, rund 15.000 verloren zudem ihr Zuhause bei den extremen Unwettern. Jetzt folgt offenbar der Rachefeldzug von Kim Jong Un, darauf deuten Informationen aus südkoreanischen Geheimdienstkreisen hin, über die der britische „Guardian“ berichtet hatte.

Am 28. Juli hatte der Diktator sich zuvor selbst ein Bild von den Überschwemmungen in der Region Nord-Pyongan an der Grenze zu China gemacht. Etwas mehr als einen Monat später folgen nun die drakonischen Konsequenzen für seine Beamten. Der Aufbau der zerstörten Region könnte unterdessen Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern. In Nordkorea leiden schätzungsweise 40 Prozent der Bevölkerung an Hunger, der sich jetzt noch verschärfen dürfte.

Kim Jong Un nutzt Hinrichtungen, um Angst und Schrecken zu verbreiten

Der Machthaber in Pjöngjang nutzt Hinrichtungen unterdessen immer wieder als Mittel, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Die Gründe für die Exekutionen sind dabei mitunter nur schwer nachvollziehbar. So musste Berichten zufolge im Jahr 2022 ein junger Mann sterben, weil er den in Nordkorea verbotenen K-Pop aus dem demokratischen Nachbarland Südkorea gehört und verbreitet haben soll.

In einem Bericht des südkoreanischen Wiedervereinigungsministeriums hieß es unter Berufung auf einen ungenannten Überläufer, dass 2022 ein junger Mann aus der südlichen Provinz Hwanghae öffentlich hingerichtet worden sei. Der Vorwurf: Er soll 70 südkoreanische Lieder gehört, drei Filme gesehen und diese verbreitet haben. Erst im Januar waren laut Berichten zwei Teenager zu zwölf Jahren Zwangsarbeit verurteilt, weil sie sich K-Pop-Videos angeschaut und diese verbreitet haben sollen.

Nordkoreas Machthaber: Kim Jong Un ließ eigenen Onkel hinrichten

Diktator Kim Jong Un macht bei seinen drakonischen Todesurteilen derweil auch vor der eigenen Familie nicht halt. Im Jahr 2013 war bekannt geworden, dass Kim seinen Onkel und einstigen Mentor Chang Song Taek hat hinrichten lassen. Zuvor hatte der Machthaber den noch von seinem Vater eingesetzten Chang zunächst gefeuert und öffentlich gedemütigt. Dann folgte schließlich die Hinrichtung.

Wer genau für die Unwetter-Folgen in Nordkorea bestraft werden soll, wurde nicht bekannt, berichtete der „Guardian“. Demnach sei Kim Jong Un auch über die kolportierten Opferzahlen in den internationalen Medien extrem erbost gewesen. Diese seien viel zu hoch, glaubt der Diktator, der in dem bitterarmen Land die Deutungshoheit über die offiziellen Erzählungen besitzt, demnach. (das)