Kim Jong Un sagte, die Marine müsse „Teil der staatlichen Nuklearabschreckung“ werden.
Antwort auf Kooperation zwischen USA, Südkorea, JapanNordkorea kündigt weitere Aufrüstung mit taktischen Atomwaffen an
Als Antwort auf die stärkere Verteidigungskooperation der USA mit Südkorea und Japan hat Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un eine weitere Aufrüstung mit taktischen Atomwaffen angekündigt. Kim warf den USA und ihren Verbündeten zum offiziellen Gründungstag der nordkoreanischen Marine unter anderem vor, „fieberhafter“ als zuvor gemeinsame Marineübungen in den Gewässern nahe seinem Land unternehmen zu wollen.
Einheiten der Volksarmee würden „entsprechend der Politik zum Ausbau des Einsatzes taktischer Nuklearwaffen“ mit neuen Waffen ausgestattet, wurde der autokratische Machthaber am Dienstag von den Staatsmedien zitiert. Kim besuchte demnach das Marinekommando am Gründungstag am Montag.
Kim Jong Un bezeichnet Regierungschefs aus Südkorea, Japan und USA als „Bandenbosse“
„Die Gewässer um die koreanische Halbinsel sind zum Ort mit der weltweit größten Konzentration an Kriegshardware geworden, den instabilsten Gewässern mit der Gefahr eines Atomkriegs“, sagte Kim. Die Marine müsse „Teil der staatlichen Nuklearabschreckung“ werden.
In Anspielung auf ihr Treffen in diesem Monat im US-amerikanischen Camp David bezeichnete Kim die Staats- und Regierungschefs der drei Länder als „Bandenbosse“. US-Präsident Joe Biden, Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol und Japans Regierungschef Fumio Kishida hatten sich mit Blick auf Nordkorea unter anderem darauf geeinigt, Raketeninformationen in Echtzeit auszutauschen. Auch soll es jährliche gemeinsame Militärübungen in mehreren Bereichen geben. Die drei Länder sehen die Atomwaffen- und Raketenprogramme Nordkoreas als direkte Bedrohung.
Kim hatte bereits mehrfach zum Ausbau der nuklearen Schlagkraft seines Landes aufgerufen. Das Ziel Pjöngjangs ist es, über das ganze Spektrum von Atomwaffen und Raketen zu verfügen. Als taktische Atomwaffen gelten dabei solche, deren Wirkungskreis und Sprengkraft geringer sind als bei strategischen Atomwaffen wie Interkontinentalraketen. (dpa)