AboAbonnieren

Verstoß gegen UN-BeschlüsseNordkorea will Rakete mit Hyperschall-Gefechtskopf getestet haben

Lesezeit 2 Minuten
Unabhängige Journalisten hatten keinen Zugang, um über das Ereignis zu berichten, das auf diesem von der nordkoreanischen Regierung verbreiteten Bild dargestellt ist. Der Inhalt der Aufnahme kann nicht unabhängig verifiziert werden. Foto: Uncredited/KCNA/KNS/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++

Die von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA am 14.01.2024 zur Verfügung gestellte Aufnahme zeigt nach Angaben von KCNA den Start einer Feststoff-Mittelstreckenrakete (IRBM).

Nordkorea soll laut eigenen Angaben zufolge große Fortschritte bei der Entwicklung von Raketen mit Hyperschall-Gefechtsköpfen gemacht haben.

Die selbst ernannte Atommacht Nordkorea hat eigenen Angaben zufolge bei der Entwicklung weitreichender Raketen mit Hyperschall-Gefechtsköpfen weitere Fortschritte erzielt. Am Sonntag habe die Raketenbehörde erfolgreich eine Mittelstreckenrakete mit neuem Feststoffantrieb getestet, berichteten Staatsmedien am Montag. Die Rakete sei mit einem manövrierfähigen Hyperschall-Gefechtskörper beladen gewesen. Angaben zur Flugdistanz wurden nicht gemacht.

Nordkorea hat gegen UN-Beschlüsse verstoßen

Der Test war von Südkorea und Japan erfasst worden. Südkoreas Militär sprach von einer mutmaßlichen Mittelstreckenrakete. Sie sei etwa 1000 Kilometer weit geflogen, bevor sie im Japanischen Meer (koreanisch: Ostmeer) ins Wasser gefallen sei. Südkorea verurteilte den Test als klaren Verstoß gegen UN-Beschlüsse, die Nordkorea die Erprobung ballistischer Raketen jeglicher Reichweite untersagen. Solche Raketen können mit einem Atomsprengkopf ausgerüstet werden.

Den nordkoreanischen Berichten zufolge sollte mit dem Test die Gleit- und Manövrierfähigkeit eines Hyperschall-Gefechtskopfs sowie die Zuverlässigkeit neu entwickelter Feststoffraketentriebwerke nachgewiesen werden. Der Test sei Teil „regelmäßiger Aktivitäten für die Entwicklung leistungsstarker Waffensysteme gewesen“, hieß es. Beim Start feststoffgetriebener Raketen verkürzt sich die Vorwarnzeit.

Die kommunistische Führung in Pjöngjang treibt seit Jahren vor allem die Entwicklung atomwaffenfähiger Raketen voran. Auch hatte Nordkorea nach eigenen Angaben bereits mehrfach Hyperschall-Raketen getestet. Solche Waffen sind besonders schwer abzufangen, da sie mehr als die fünffache Schallgeschwindigkeit erreichen und manövrierfähig sind.

Nordkoreas erster Raketentest im neuen Jahr erfolgte inmitten wachsender Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Nordkorea hatte in den vergangenen zwei Jahren den Umfang seiner Raketentests deutlich erhöht und die Rhetorik gegen die USA und Südkorea verschärft. Die beiden Länder haben ihre Militärkooperation ausgebaut. (dpa)