Am Sonntag ist Europawahl. Die CDU will den Wahlkämpfern mit einer neuen Broschüre Argumente für die Auseinandersetzung mit der AfD an die Hand geben.
Für Argumente im WahlkampfCDU in NRW fasst Kritik an AfD in einem „Braunbuch“ zusammen
Die NRW-CDU hat ihren Mitgliedern ein „Braunbuch“ zusammengestellt, das als Argumentationshilfe in der Auseinandersetzung mit der AfD dienen soll. Paul Ziemiak, Bundestagsabgeordneter aus Iserlohn und Generalsekretär der NRW-CDU, stellte die Ausarbeitung am Mittwoch vor Journalisten in Düsseldorf vor. Auf 42 Seiten befasst sich die Regierungspartei in NRW mit den inhaltlichen Positionen der AfD, zeigt Netzwerke auf und übersetzt die Kampfbegriffe der Partei in einem Wörterbuch.
Paul Ziemiak: „Wir wollen aufzeigen, warum die AfD gefährlich ist“
„Wir wollen aufzeigen, welche Ideologie die AfD verbreitet und warum sie gefährlich ist“, heißt es im Vorwort von Ziemiak. Auch gehe es darum, die „Widersprüche im politischen Angebot“ der AfD sichtbar zu machen.
In dem „Braunbuch“ der CDU wird auch der Kölner BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken zitiert: „Die Menschen wählen AfD zu ihrem eigenen Schaden, ohne es zu wissen.“ Die demokratischen Parteien müssten das „Planlose und Unmenschliche“ der AfD-Politik bloßstellen. Auch Michael Schwarzer, früherer Sprecher der AfD-Landtagsfraktion, kommt mit einer Einschätzung zu Wort. Bei Führungspersonal der AfD handele es sich um „inkompetente, charakterlich zweifelhafte, sozial abgehängte und oft randständige Radikale“, die „wenig mehr als ihre Wut und ihr oftmals rückwärts gerichtetes Weltbild“ hätten.
Broschüre wurde schon aktualisiert
Die Broschüre wurde nach Angaben von Ziemiak auch auf dem CDU-Bundesparteitag im Mai verteilt und inzwischen mit neuen Entwicklungen etwa zu dem umstrittenen AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, aktualisiert. Der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese warnt besonders vor einem zu erwartenden massiven Verlust von Wirtschaftskraft und Arbeitsplätzen, wenn sich radikale europafeindliche AfD-Forderungen wie der Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union durchsetzen würden. In NRW sind mehr als 13,8 Millionen Menschen bei der Europawahl am 9. Juni stimmberechtigt.