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Mögliche TerroranschlägeDuisburger Messerangreifer beschäftigte sich auch mit Sprengstoff

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24.04.2023, Nordrhein-Westfalen, Duisburg: Ein Tatverdächtiger wird von einem Polizeibeamten in das Gerichtsgebäude geführt. Sechs Tage nach der Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio wird ein 26-jähriger Tatverdächtiger dem Haftrichter vorgeführt. Der Tatvorwurf lautet unter anderem versuchter Mord. Bei dem Angriff am Dienstag waren vier Menschen mit einer Hieb- und Stichwaffe schwer verletzt worden - ein 21-Jähriger schwebte am Wochenende noch in Lebensgefahr. Foto: Christoph Reichwein/dpa - ACHTUNG: Person(en) wurde(n) aus rechtlichen Gründen gepixelt +++ dpa-Bildfunk +++

Sechs Tage nach der Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio wird der 26-jährige Tatverdächtiger dem Haftrichter vorgeführt.

Funde der Ermittler deuten darauf hin, dass Maan D. über einen Sprengstoffanschlag nachdachte.

Der inhaftierte Maan D., der verdächtigt wird, bei zwei Messerattacken in Duisburg einen Menschen getötet und vier weitere schwer verletzt zu haben, plante womöglich einen Anschlag mit Sprengstoff. Darauf deuten nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ aus Sicherheitskreisen Schriftstücke hin, die die Ermittler in dessen Wohnung gefunden haben. Demnach hatte sich der Syrer in arabischer Sprache Notizen zu Sprengstoffen und Giftgasen gemacht. Zuerst hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.

Am 18. April war der 26-Jährige in ein Duisburger Fitnessstudio eingedrungen und hatte dort vier Menschen mit einer Stichwaffe verletzt. Ein 21-jähriger Mann schwebte noch Tage nach der Tat in Lebensgefahr. Maan D. konnte zunächst flüchten, die Polizei fahndete mithilfe eines Fotos aus einer Überwachungskamera jedoch erfolgreich nach ihm. Fünf Tage nach der Tat nahmen Polizisten den Mann, der vor sieben Jahren als Geflüchteter nach Deutschland kam, in seiner Wohnung fest. Der Tatort befindet sich nur wenige Hundert Meter von dieser entfernt.

Nach seiner Festnahme entdeckten die Ermittler Blutspuren an Maan D.s Schuhen. Die DNA passte zu den Opfern im Duisburger Fitnessstudio, aber auch zum Opfer einer Messerattacke in der Nacht zu Ostersonntag: Der 35-jährige Irfan D. wurde in der Duisburger Altstadt niedergestochen und verblutete – vom Täter zunächst keine Spur. Die Ermittler gehen aufgrund der Beweislage davon aus, dass Maan D. auch für diese Tat verantwortlich ist. Der „Spiegel“ berichtet, er soll versucht haben, sein erstes Opfer zu enthaupten.

Neben zwei möglichen Tatmessern fanden die Ermittler später Hinweise auf eine islamistische Gesinnung. Darauf deuten nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ schriftliche dschihadistische Sentenzen in arabischer Sprache hin, die sich gegen „die Ungläubigen“ hierzulande wenden. Auf dem Handy wurden zudem Bilddateien mit Bezug zur Terror-Miliz „Islamischer Staat“ (IS) gefunden.