Vielen Kitas in NRW fehlen Erzieherinnen und Erzieher. NRW-Familienministerin Paul will jetzt die Personalverordnung ändern, um mehr Personal rekrutieren zu können.
Mehr Personal für KitasSchwarz-Grün will auch Musiklehrer an Kitas einsetzen – Ministerin Paul ändert Personalverordnung
Die schwarz-grüne Landesregierung will die angespannte Personalsituation in den NRW-Kitas bekämpfen. NRW-Familienministerin Josefine Paul (Grüne) kündigte jetzt an, den Fachkräftemangel durch eine Vereinfachung der Personalverordnung abmildern zu wollen. „Mit der Änderung der Personalverordnung verfolgen wir ein klares Ziel: Sie soll die Stabilität und die Verlässlichkeit in der frühkindlichen Bildung erhöhen“, sagte Paul dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Künftig soll es möglich sein, pädagogisches Personal flexibler und bedarfsgerechter einzusetzen. „Mit diesem Hebel wollen wir die Betreuung zuverlässiger aufstellen und Schließungen vermeiden“, so die Grünen-Politikerin.
Die Personalverordnung schreibt vor, welches Personal in welchen Kita-Gruppen eingesetzt werden kann. „Wir schlagen unter anderem vor, dass Kitas durch profilrelevante Kräfte mit Musik-, Sport-, Natur- und anderem Fachprofil verstärkt werden“, sagte eine Ministeriumssprecherin.
Die neuen Regelungen würden Fachkräften den Zugang zur Kita eröffnen, die das Profil der Kita durch ihre Profession stärken und so einen frühpädagogischen Mehrwert bieten könnten. „Mit der angepassten Personalverordnung entlasten wir sowohl Eltern in der alltäglichen Planung, als auch das Kita-Personal“, so die Sprecherin.
Paul will die Pläne am Donnerstag in der Sitzung des Familienausschusses im Düsseldorfer Landtag vorstellen. Mit der Neufassung der Personalverordnung sollen die bestehenden Regelungen insgesamt vereinfacht werden. „Wir haben der Personalverordnung entschlackt, übersichtlicher strukturiert und Redundanzen beseitigt“, hieß es im Paul-Ministerium.
Der Entwurf der Personalverordnung befindet sich derzeit in der Abstimmung mit den freien und öffentlichen Trägern in der Kinderbetreuung. Land und Träger stünden gemeinsam in der Verantwortung, „tragfähige Lösungen auf den Weg zu bringen, um wieder mehr Stabilität und Verlässlichkeit in das System der frühkindlichen Bildung zu bringen“, hieß es. Ministerin Paul zeigte sich mit der Zusammenarbeit zufrieden: „Ich danke allen Partnern schon jetzt für die konstruktive Diskussion und den laufenden Prozess der gemeinsamen Lösungsfindung, den wir schnellstmöglich in die Umsetzung bringen werden“, so die Ministerin.