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Klima-Aktivist beschädigt eigenes FotoLandtags-Verbot um Kartoffelbrei wird vor Gericht aufgewärmt

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Klima-Aktivist Winfried Bernhard in Düsseldorf vor Gericht. Auf seinem Protestplakat: Das umstrittene Foto, das ihn vor einem Tagebaubagger zeigt. Er steht vor Gericht, weil er ein im Landtag ausgestelltes Bild mit Kartoffelbrei beschmiert hatte. Das als Pressefoto des Jahres ausgezeichnete Bild zeigt ihn selbst, wie er vor einem Braunkohlebagger im Rheinischen Revier kniet.

Klima-Aktivist Winfried Bernhard in Düsseldorf vor Gericht.

Klima-Aktivist Winfried Bernhard will das Hausverbot im Düsseldorfer Landtag nicht hinnehmen.

Nachschlag in Sachen Kartoffelbrei-Attacke im Düsseldorfer Landtag: Bald muss sich ein weiteres Gericht mit dem skurrilen Fall befassen. Der Klima-Aktivist Winfried Bernhard hat eine mündliche Verhandlung am Verwaltungsgericht Düsseldorf angezettelt. Er will das Hausverbot nicht hinnehmen, dass der Landtag ihm nach der Aktion im Januar auferlegt hatte.

Zur Erinnerung: Bernhard (58) hatte bei der Ausstellung „Pressefoto des Jahres“ das Siegerbild in der Landtagslobby mit Kartoffelbrei beschmiert. Das Foto zeigt Bernhard selbst, wie er im Tagebau Garzweiler vor einem riesigen Braunkohlebagger kniet. Vergangene Woche startete bereits der Prozess wegen Sachbeschädigung am Düsseldorfer Amtsgericht (das Urteil soll Ende November fallen), Bernhard pocht auf seine Unschuld – das Foto sei gar nicht beschädigt worden.

Auch das Hausverbot findet der Aktivist nicht gerechtfertigt. Beim zuständigen Verwaltungsgericht blitzte er allerdings zunächst ab. Der Richter entschied nach Aktenlage und ohne Verhandlung: Die Klage sei wegen einer Fristverletzung nicht zulässig.

Am Montag reichte Bernhard – diesmal fristgerecht - einen Antrag auf mündliche Verhandlung ein. Das bestätigte ein Gerichtssprecher dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Scheitert er dann wieder, will der Neusser nach eigenen Worten vor das Oberverwaltungsgericht in Münster ziehen: „Dann würde ich mir auch mal einen Anwalt nehmen.“ Bislang vertritt er sich immer selbst.

Landtag bereitet Ausstellung „Pressefoto des Jahres 2023“ vor

Unterdessen bereitet der Landtag die neue Ausstellung zum „Pressefoto des Jahres 2023“ vor. Die beginnt nach der Kürung am 5. Dezember, insgesamt sollen 35 Fotos gezeigt werden. Besondere Sicherheitsvorkehrungen werde man nach dem Eklat bei der letzten Ausstellung aber nicht treffen, hieß es vom Landtag. Man habe ohnehin schon das Sicherheitspersonal aufgestockt und kontrolliere die Taschen am Eingang.

Im Strafprozess letzte Woche hatte eine Sicherheitsdame als Zeugin übrigens durchblicken lassen, warum Bernhard mit seinem Kartoffelbrei durch die Sicherheitsschleuse gekommen war: Man glaubte wohl, er bringe einem Abgeordneten Essen.