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Nach SchlaganfallMehr Frühreha-Plätze für den Regierungsbezirk Köln genehmigt

Lesezeit 2 Minuten
Rettungsassistenten liefern einen Schlaganfallpatienten ins Krankenhaus ein.

Nach einem Schlaganfall ist nicht nur die Akutversorgung wichtig. Um den Patienten ins Leben zurück zu helfen ist auch eine gute Versorgung mit Frühreha-Plätzen entscheidend.

Gute Nachrichten für Schlaganfall-Patienten: Der Krankenhausplan des Gesundheitsministeriums NRW lässt weitere Kliniken für die Versorgung zu.

Die Versorgung von Menschen nach einem Schlaganfall in der Region bekommt ein Stück Sicherheit zurück. Das Gesundheitsministerium hat in einer zweiten Anhörung drei weitere Kliniken im Regierungsbezirk Köln als Anbieter von Neuro-Frühreha zugelassen. Der vorläufige Krankenhausplan des Landes NRW hatte für Kritik gesorgt, da maßgeblichen Versorgern die Leistungsgruppe „Neuro-Frühreha“ nicht gewährt worden war. Mediziner sahen durch die befürchtete Ausdünnung des Angebots die Versorgung von Patientinnen und Patienten in der Region gefährdet. Gerade bei Schlaganfallpatienten, so Experten, sei eine wohnortnahe Behandlung sowie Kontakt zu den Angehörigen aber wichtig.

Nun hat das Gesundheitsministerium auf die Stellungnahmen der Kliniken reagiert und neben der LVR-Klinik Bonn auch die Dr. Becker Rhein-Sieg-Klinik sowie das Hermann-Josef-Krankenhaus in Erkelenz in die Leistungserbringung eingeschlossen. Dem Marien-Hospital in Euskirchen wurden im Zuge der Anhörung 100 statt bislang 40 Fälle zugewiesen. Im Regierungsbezirk Köln stehen den Patientinnen und Patienten damit 13 Kliniken als Früh-Reha-Versorger zur Verfügung. Insgesamt plant das Ministerium demnach nun mit 435 mehr Fällen als noch im Sommer und damit einem Plus von gut 20 Prozent.

NRW-Gesundheitsministerium rechnet mit einem Plus von fast 20 Prozent

Was die zugewiesenen Fälle angeht, hatte das Gesundheitsministerium allerdings schon in einem Schreiben vom September für Entspannung an den betroffenen Krankenhäusern gesorgt. Bei den Feststellungsbescheiden sei immer nur von „Planzahlen“ die Rede. Sie hätten „nicht das Ziel, Behandlungen bzw. Leistungen zu budgetieren“, heißt es in dem Schreiben. Das bedeutet, dass Kliniken, die nun einen Zuschlag als Leistungserbringer erhalten, im Rahmen des Versorgungsauftrags alle tatsächlichen Fälle abrechnen können, auch wenn diese über die Planzahlen hinausgehen.

Schon vor den Veränderungen durch den Krankenhausplan stand NRW wegen der schlechten Versorgung mit Frühreha-Plätzen in der Kritik. So attestierte das Iges, ein unabhängiges Forschungs- und Beratungsinstitut für Infrastruktur- und Gesundheitsfragen, dem Land in diesem Bereich schon 2012 die „deutschlandweit niedrigste Versorgungsquote und die niedrigste Bettendichte“.