Die Schulministerin sieht NRW „fest an der Seite Israels“. Experten wollen vor allem „Schwarz-Weiß-Denken“ entgegenwirken.
Schulstart nach HerbstferienNRW-Lehrkräfte sollen auf Gespräche über Angriff auf Israel vorbereitet sein
Das Schulministerium hat für Lehrerinnen und Lehrern in Nordrhein-Westfalen Informationen und Materialien zusammengestellt, mit deren Hilfe sie nach dem Ende der Herbstferien den Angriff der Hamas auf Israel im Unterricht behandeln können. „Der Angriff auf Israel und die entsetzlichen Taten des Terrors der Hamas gegenüber der israelischen Bevölkerung, die selbst vor Zivilisten, darunter Kindern und Jugendlichen, nicht Halt machen, machen fassungslos“, sagte Schulministerin Dorothee Feller (CDU) auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Nordrhein-Westfalen steht fest an der Seite Israels.“
In den Schulen werde ab Montag bestimmt viel über das gesprochen, was zurzeit in Israel passiert, sagte die Ministerin. „Unsere Lehrerinnen und Lehrer wissen, was in solchen Ausnahmesituationen zu tun ist, und lassen unsere Schülerinnen und Schüler mit diesen schrecklichen Fernsehbildern nicht allein.“ Schulleitungen und Lehrkräfte agierten dabei mit hoher Kompetenz einerseits als Wissensvermittler, andererseits auch als Vertrauenspersonen für ihre Schülerinnen und Schüler. „Neben einer fachlichen Einordnung setzen sie sich für die Vermittlung von Werten wie Toleranz, Respekt und Solidarität ein.“
Besonderes Augenmerk gilt jüdischen Schülerinnen und Schülern
„Allen Lehrerinnen und Lehrern muss klar sein, dass die ersten drei Tage nicht die Zeit für Klassenarbeiten, sondern die Zeit zum Sprechen und Aufarbeiten ist“, hatte SPD-Fraktionschef und -Bildungspolitiker Jochen Ott am Donnerstag gesagt: „Wir können davon ausgehen, dass die Kinder über TikTok Videos gesehen haben, die uns auch in fortgeschrittenem Alter in Schockstarre versetzen.“
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Das Schulministerium verweist unter anderem auf einen virtuellen Methodenkoffer gegen Antisemitismus, der Anleitungen und Materialien zur Prävention bereithält, und Hilfestellungen zum Umgang mit antisemitischen Vorfällen.
Laut Florian Beer, Lehrer an einer Schule im Ruhrgebiet und pädagogischer Mitarbeiter der „Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit“, geht es nicht darum, im Klassenraum den Nahost-Konflikt zu lösen, „sondern einem Schwarz-Weiß-Denken entgegenzuwirken“: „Dabei muss immer deutlich gemacht werden, dass menschenverachtende Positionen keinen Platz an Schulen haben.“ Ein besonderes Augenmerk müsse jüdischen Schülerinnen und Schülern und Lehrkräften gelten.