NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen lobt den Veggie-Monat an der Uni Bonn – und bekommt Kritik aus der eigenen Partei.
Kritik aus der CDUNRW-Ministerin rechtfertigt sich nach Teilnahme an Veggie-Monat
NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) hat sich für ihre Teilnahme am Veggie-Monat der Universität Bonn gerechtfertigt. Die CDU-Politikerin war offenbar in der eigenen Partei in die Kritik geraten, nachdem sie sich bei einem Besuch der Uni-Mensa positiv über das Projekt geäußert hatte. Zunächst hatte die „Welt“ darüber berichtet.
Gorißen hatte ihre alte Universität in Bonn besucht und dabei auch in der Mensa an dem Veggie-Monat teilgenommen. Dabei bietet die Mensa fünf Wochen lang nur vegetarische und vegane Speisen an. Gorißen entschied sich bei ihrem Besuch für fleischlose Cannelloni und lobte das Projekt und erklärte, sie wolle „mehr junge Menschen für eine gesunde und nachhaltige Ernährung begeistern“.
Nordrhein-Westfalen: CDU-Ministerin Silke Gorißen rechtfertigt sich für Teilnahme an Veggie-Monat
Einigen Parteikollegen gefiel Gorißens Besuch offenbar gar nicht, interne CDU-Chatgruppen sollen laut dem „Welt“-Bericht voll von Kritik am Besuch der NRW-Landwirtschaftsministerin gewesen sein. Kritik kam auch von Landwirtinnen und Landwirten in Nordrhein-Westfalen, für die Gorißen als Ministerin Politik macht.
Die 51-Jährige sah sich dazu gezwungen, ein weiteres Statement zu ihrem Besuch abzugeben. „An dem Termin habe ich teilgenommen, um mich vor Ort an der Uni über das Projekt zu informieren. Jeder Mensch soll selbst entscheiden, ob man sich ausschließlich fleischlos ernähern will“, zitiert sie die „Welt“. Sie habe bei dem Termin auch zum Ausdruck gebracht, dass die persönlich regelmäßig Fleisch esse. Für sie gehöre das zur Ernährung dazu.
NRW: CDU-Chatgruppen kritisieren Besuch von Landwirtschaftsministerin bei Veggie-Monat
Die Politik-Beraterin Mareile Ihde kommentierte über ihren bekannten Twitter-Account „Hoellenaufsicht“ die Aktion ein wenig verzweifelt: „Wir leben in einer Welt, in der sich eine Ministerin nach Druck aus der eigenen Partei zu einem Bekenntnis zum Fleischverzehr gezwungen sah und ich frage euch, wie man da nicht verrückt werden soll.“ Auch weitere Nutzer kritisierten, dass Gorißen sich offenbar zu einem Statement genötigt sah.
Die 51-Jährige aus Kleve ist seit 2022 Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Kabinett von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst. Zuvor war Gorißen v0n 2020 bis 2022 Landrätin im Kreis Kleve. (shh)