AboAbonnieren

Personalie sorgt für SpekulationenWarum hat sich Wüsts Botschafter in Berlin einen neuen Job gesucht?

Lesezeit 2 Minuten
Mark Speich, Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Bevollmächtigter des Landes NRW beim Bund, bei einer Pressekonferenz.

Mark Speich wechselt zur Adenauer-Stiftung.

Mark Speich, Bevollmächtigter des Landes NRW beim Bund, wechselt zur Adenauer-Stiftung. Was steckt dahinter?

Diese Nachricht befeuert in der Düsseldorfer Landespolitik die Gerüchteküche. Mark Speich, seit 2017 Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Bevollmächtigter beim Bund des Landes NRW, kehrt der Landesregierung den Rücken. Der 55-Jährige übernimmt am 1. Juli 2025 den Posten des Generalsekretärs der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) in Berlin. Die Mitgliederversammlung der KAS hatte ihn am 29. November zum Nachfolger von Michael Thielen gewählt, der in den Ruhestand geht.

Speich wird auch als „Botschafter“ von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in Berlin bezeichnet und gehört zu den engen Vertrauten des Chefs der Staatskanzlei, Nathanael Liminski. Der Bevollmächtigte des größten Bundeslandes verfügt in der Hauptstadt über großes Renommee, die Position gilt in Düsseldorf als „Traumjob“. Warum verlässt man sie dann freiwillig? Hängt der Haussegen zwischen den Beteiligten schief?

Speich weist solche Spekulationen belustigt zurück. „Das Gegenteil ist der Fall, der Schritt erfolgt in größter Harmonie und mit wohlwollender Begleitung der Staatskanzlei“, sagte der CDU-Politiker im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Ministerpräsident sei sehr frühzeitig informiert gewesen und habe Verständnis für den Wechsel. Auch Liminski konnte die Beweggründe dem Vernehmen nach gut nachvollziehen.

„Ich war selbst als Student Stipendiat bei der Adenauer-Stiftung“, berichtet Speich. Schon als Doktorand in Bonn habe er Austauschgruppen aus Polen und Ungarn betreut. Er freue sich darauf, dass sich der Kreis jetzt schließe. Der Politikwissenschaftler will auch in seiner neuen Position in engem Kontakt zur Landesregierung bleiben.

Die KAS unterhält mehr als 100 Auslandsbüros. Viele hätten bessere Kontakte zu den jeweiligen politischen Entscheidungsträgern als die diplomatischen Vertretungen. „Das sind Netzwerke und Kontakte, die auch für Regierungen auf Bundes- und Landesebene wichtig sind“, sagt Speich. Ihn reizt es offenbar, einen großen Apparat eigenverantwortlich zu führen. Bislang hat er rund 160 Mitarbeiter. Bei der Adenauer-Stiftung werden es 1600 sein.