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BUND gegen US-MultiUmweltschützer stemmen sich gegen Microsoft-Bau im Rheinischen Revier

Lesezeit 2 Minuten
Ein Bagger und ein Bau-Lkw sind auf einem Bau-Abschnitt zu sehen.

Gewerbegebiet an der Autobahn 61: Hier will sich Microsoft ansiedeln und Milliarden investieren.

Widerstand gegen riesige Microsoft-Rechenzentren im Rheinischen Revier. Kritisiert wird, dass die Pläne Ackerland zerstörten.

Gegen den geplanten Bau der gigantischen KI-Rechenzentren von Microsoft im Rheinischen Revier regt sich Widerstand: Die Umweltschutzorganisation BUND hat für eine Online-Petition 79.000 Unterzeichner gefunden, die sich für einen alternativen Bau auf Kraftwerksarealen oder Industriebrachen aussprechen. Kommende Woche sollen die Unterschriften in Köln der Microsoft-Chefin in Deutschland, Agnes Heftberger, übergeben werden.

Ob es wirklich dazu kommt, ist unklar. Im Rahmen einer KI-Tour hat sich Heftberger am Mittwoch in Köln angekündigt, der BUND will sich am Konferenzzentrum an der Messe postieren. Man habe der Microsoft-Chefin eine Einladung zur Übergabe geschickt, bisher aber keine Antwort bekommen, so BUND-NRW-Geschäftsleiter Dirk Jansen zum „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Überhaupt bekommt man kaum Informationen“, bemängelt Jansen – vor allem der Stand der Planungen sei unklar. Auch die Frage der konkreten Energieversorgung sei offen.

Großer Teil der 3,3 Milliarden Euro soll in NRWs Braunkohleregion fließen

Der US-Softwareriese Microsoft hatte vor fast genau einem Jahr eine gewaltige Investition in Deutschland angekündigt. Der größte Teil der knapp 3,3 Milliarden Euro soll in die nordrhein-westfälische Braunkohleregion westlich von Köln investiert werden, die zu einem Technologie-Zentrum umgebaut werden soll. In Bergheim hatte Microsoft schon eine Fläche von RWE erworben.

Der BUND will, dass Microsoft umplant, um „die Umwelt nicht weiter zu zerstören“. Jedes der Rechenzentren („Hyperscaler“) verbrauche mindestens 20 Hektar Fläche, argumentiert der BUND. „Die Pläne für Bedburg und Bergheim sehen dafür die Zerstörung wertvollen Ackerlandes vor“, so Jansen.

Microsoft betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, man stehe seit Monaten in regelmäßigem Austausch mit dem BUND. „Die im Rheinischen Revier bei Bedburg und Bergheim geplanten Rechenzentren entstehen in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen vor Ort“, erklärte das Unternehmen. Geplant sei, dass die Anlagen nach ökologischen Kriterien betrieben werden. Microsoft wolle weltweit bis Ende 2025 nur noch grünen Strom nutzen oder den Verbrauch konventioneller Energie durch die Erzeugung grünen Stroms ausgleichen.

Ein Sprecher des NRW-Wirtschaftsministeriums sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“: „Die Ansiedlung von Microsoft inklusive milliardenschwerer Investitionen ist eine große Chance für die Region. Langfristig können mit Folgeansiedlungen bis zu 5000 Arbeitsplätze in der Region entstehen.“ Petitionen seien „immer legitim und geben Bürgerinnen und Bürgern auch die Möglichkeit, sich hinter einem Anliegen zu versammeln und sich für wichtige Fragen zu positionieren.“ Die Landesregierung nehme die in „in der Region diskutierten Nachhaltigkeitsaspekte sehr ernst.“

„Zu den Themen Biodiversität, Bodenversiegelung und Flächennutzung erfolgt im Rahmen der Regionalplanung eine intensive Abwägung“. So der Sprecher des Ministeriums: „Durch eine effiziente Flächenentwicklung will die Landesregierung zudem den Flächenverbrauch weiter eindämmen.“