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Konzept vorgestelltSo will der Rhein-Erft-Kreis Touristen ins Rheinische Revier locken

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Das Foto zeigt Akteure, die am Tourismuskonzept beteiligt waren.

Anschaulich wurde beim Gruppenbild, wie viele Akteure an der Erarbeitung des Tourismuskonzepts Rheinisches Revier beteiligt waren.

Fünf Landkreise, die Städteregion Aachen, die Stadt Mönchengladbach und zahlreiche weitere Akteure haben an dem Konzept mitgewirkt.

Am Ende wurde es auf der Abschlussveranstaltung des Förderprojekts „Strategiekonzept Tourismusentwicklung Rheinisches Revier“ vor der Bühne im Schloss Paffendorf voll. Denn der Pressesprecher des Rhein-Erft-Kreises, Thomas Schweinsburg, hatte alle Anwesenden, die in den vergangenen 31 Monaten zum Tourismuskonzept Rheinisches Revier einen Beitrag geleistet hatten, gebeten, sich zum Gruppenfoto aufzustellen.

Schließlich waren an dem unter der Federführung des Rhein-Erft-Kreises von der IFT-Freizeit und Tourismusberatung bearbeiteten Konzepts neben fünf Landkreisen, der Städteregion Aachen und der Stadt Mönchengladbach weitere Akteure wie zum Beispiel Neuland Hambach, der Landschaftsverband Rheinland oder der Naturpark Rheinland beteiligt.

Bergheim: Tourismus geht dem Landrat zufolge nur gemeinsam

Sie alle haben sich zum Kompetenznetzwerk Tourismus im Rheinischen Revier zusammengeschlossen. Denn wie es Landrat Frank Rock in seiner Begrüßungsansprache betonte: „Tourismus geht nur gemeinsam.“

Stolze 150 Seiten umfasst das Konzept, das von Jan F. Kobernuß, Geschäftsführender Inhaber der IFT, symbolisch an Landrat Frank Rock übergeben und erläutert wurde. Aber wie es so ist mit weit in die Zukunft gerichteten Konzepten: Sie handeln von etwas, das es noch nicht gibt, sondern erst entstehen soll. Und dafür wird das Strategiepapier den Rahmen bilden. Es führt Handlungsschritte auf, die nun folgen müssen.

Mit KI visualisiert, wie die Zukunft aussehen könnte

Da trifft es sich gut, dass ein Folgeprojekt für die kommenden vier Jahre bereits mit 1,9 Millionen Euro finanziert ist. Kobernuß und seine Mitarbeiter gaben sich redlich Mühe, das, was in der Konzeptsprache recht abstrakt wirkt, zu veranschaulichen, zum Beispiel mit KI-generierten Bildern. Sie zeigten etwa einen Technikpark, in dem ein Braunkohlebagger das Zentrum bildet. Oder einen Wasserpark in der neuen Seenlandschaft mit Wassersport- und Erholungsmöglichkeiten. Oder ein großes Festivalgelände. Und so entstand vor dem inneren Auge das Bild einer blühenden Tourismus- und Freizeitregion in zehn, zwanzig oder auch erst fünfzig Jahren, dort, wo heute noch Kohle gefördert wird.

Das Konzept differenziert zwischen einem Kerngebiet, das die unmittelbaren Tagebaugemeinden umfasst, und dem Gesamtgebiet. Es befasst sich mit allen Aspekten einer touristischen Entwicklung. Hierzu ein paar Beispiele: Die Kernidee hinter allem ist der „Wandel“, was sich für eine Region, die sich in einem massiven Strukturwandel befindet, anbietet. Ein Ziel ist, das Rheinische Revier zu einer Modellregion für nachhaltigen und CO2-neutralen Tourismus zu entwickeln. „Rheinisches Revier“ soll hierzu zu einer regionalen touristischen Kernmarke aufgebaut werden. Das Logo hierzu war auf der Veranstaltung schon überall präsent.

Entwicklung von Gastronomie als auch Unterstützung von Investoren

Das Konzept enthält Vorschläge für die Weiterentwicklung von Beherbergungsbetrieben und Gastronomie, sowohl zur Unterstützung von Investoren für Neuansiedlungen als auch Beratungsangebote für bestehende Betriebe zur nachhaltigen Weiterentwicklung. Mobilität ist ein großes Thema. Bahnhöfe sollen zu Willkommensorten ausgestaltet werden.

Der Rad- und Wandertourismus spielt hierbei eine große Rolle, es sollen Themenrouten geschaffen werden — für Rennradfahrern ebenso wie für E-Bike-fahrende Senioren. Auch, was das Rheinische Revier für Touristen jetzt schon interessant macht, ist im Konzept aufgeführt, etwa die vielen Schlösser und Burgen oder die Villeseen. Und Großereignisse, die sich bereits im konkreten Planungsstadium befinden, wie die Internationale Gartenbauausstellung Garzweiler (IGA) im Jahr 2037 oder die Internationale Bau- und Technologieausstellung (IBTA, 2025 bis 2035).

Deutlich wurde, Tourismus ist nicht nur wirtschaftlich bedeutsam und schafft Arbeitsplätze, sondern ist auch prägend für die Identität einer Region.