Inzwischen sitzen mehrere Tausend ukrainische Schüler in den Klassen von Kölner Schulen. Der Ruf nach Unterstützung wird lauter.
Schulen fordern mehr PersonalZahl ukrainischer Schüler auch in Köln massiv gestiegen
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine an Kölner Schulen ist seit Beginn des Schuljahres nochmals deutlich gestiegen. Allein an den Grundschulen und in der Sekundarstufe I gab es in Köln seit Schuljahresbeginn einen Anstieg um gut zehn Prozent auf derzeit 2497 ukrainische Schülerinnen und Schüler. Hinzu kommen 217 Ukrainer an Berufskollegs und eine von der Bezirksregierung nicht erfasste Anzahl an Schülerinnen und Schülern in der Oberstufe von Gymnasien und Gesamtschulen.
Allein an den Kölner Grundschulen gibt es derzeit 67 sogenannte Vorbereitungsklassen. Hinzu kommen 107 Vorbereitungsklassen in der Sekundarstufe I der weiterführenden Schulen. Außerdem gibt es in großer Zahl Einzelintegrationen ohne spezielle Vorbereitungsklassen.
Bezogen auf Nordrhein-Westfalen stieg die Zahl der Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine auf aktuell über 40.000. Das bedeutet seit Mai mehr als eine Verdopplung und gegenüber dem Schuljahresbeginn im August eine Steigerung um über 20 Prozent.
Schulen in Köln: Lehrkräfte sind am Limit
Angesichts der vielen aufgenommenen Schülerinnen und Schüler fordern Schulen nun dringend zusätzliche Unterstützung und mehr Personal. „Wir können nicht anderthalb Jahre warten, bis die neuen Schülerzahlen in der Statistik auftauchen und wir mehr Lehrkräfte einstellen können“, sagte der Vorsitzende der Bundesdirektorenkonferenz Gymnasien, Arnd Niedermöller. Ressourcen müssten schneller bereitgestellt werden. „Die Integrationsleistung der Schulen für die Gesellschaft ist enorm, Lehrkräfte stellen sich ihren Aufgaben mit voller Hingabe – und sind am Limit“, sagte Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes.
Beide Verbände hatten im Dezember Schulleitungen von mehr als 350 Schulen in acht Bundesländern befragt. Lediglich die Hälfte der Befragten, die ukrainische Schülerinnen und Schüler aufgenommen hatten, gab an, dass zusätzliche Kräfte für den Unterricht eingestellt worden seien. Bei der anderen Hälfte war das nicht der Fall. An knapp jeder fünften Schule mit ukrainischen Schülern (19 Prozent) haben Lehrkräfte in Teilzeit ihre Stunden aufgestockt. „Aber die Lehrerversorgung bleibt eine Unterversorgung. Was wir für das ganze Jahr 2023 dringend brauchen, damit die Lehrkräfte an den Schulen durchhalten können, sind bessere Arbeitsbedingungen und weniger Belastung“, sagte Lin-Klitzing.
Raumsuche für Vorbereitungsklassen
Neben den fehlenden personellen Ressourcen ist es gerade in Köln schwierig, an den ohnehin beengten Schulen der Stadt ausreichend Raum zu schaffen. Die Stadt hatte daher zu Schuljahresbeginn zahlreiche weitere Standorte für Vorbereitungsklassen geprüft. Auch zahlreiche freie Träger hatten auf eine Abfrage hin Räume gemeldet, die die Stadt für Vorbereitungsklassen nutzen kann. (mit dpa)
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