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Streit um Nationalpark in NRWKönnen Wisente die Wahner Heide aufwerten?

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Wisente im Rothaargebirge.

Wisente im Rothaargebirge könnten künftig auch Stars im Nationalpark werden. Nur wo?

An dem Plan, in NRW einen zweiten Nationalpark auszuweisen, scheiden sich die Geister. Die FDP will das Geld lieber in bestehen Schutzgebiete investieren.

Es soll ihn geben, nur wo genau, das ist noch unklar. CDU und Grüne haben sich in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt, neben der Eifel einen zweiten Nationalpark in NRW einzurichten. Zu den Favoriten zählen der Naturpark Egge (Ostwestfalen) und der Reichswald am Niederrhein. Doch vor Ort lehnen die Kreistagsfraktionen das Vorhaben ab. Die FDP fordert NRW-Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) jetzt auf, von den Plänen abzurücken: „Statt NRW-Landesmittel für ein zum Scheitern verurteiltes Nationalpark-Projekt aufzuwenden, kann das Geld sinnvoller für mehr Umwelt-, Naturschutz und Naherholung eingesetzt werden“, sagte Dietmar Brockes, Umweltexperte der Liberalen, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Landtag debattiert über Nationalpark

Kommende Woche soll der Landtag über das Thema diskutieren. Ein Sprecher von Umweltminister Krischer verwies darauf, das Auswahlverfahren stehe erst am Anfang

Der Protest vor Ort wird vor allem von der CDU getrieben. In den Rathäusern befürchtet man wirtschaftliche Nachteile und den Verlust von Naherholungsgebieten. Denn im Nationalpark soll eine vom Menschen unberührte Wildnis entstehen. Spaziergänger, Mountainbiker und Jäger müssen da größtenteils draußen bleiben. Auch eine Nutzung für die Windkraft würde wegfallen.

Umweltminister Krischer ist davon überzeugt, dass die Einrichtung eines zweiten Nationalparks wichtig ist. „Nationalparke sind Schatzkammern der Natur und Impulsgeber für eine nachhaltige Regionalentwicklung“, sagte der Grünen dieser Zeitung. „Die 20-jährige Erfolgsgeschichte des Nationalparks Eifel zeigt eindrucksvoll, wie aktiver Naturschutz, sanfter Naturtourismus und die Stärkung der regionalen Wirtschaft gemeinsam profitieren können“, fügte Krischer hinzu.

Mehr Schutz für die Wahner Heide

Die FDP sieht das anders. „Wir brauchen mehr Naturschutz in der Breite“, sagt Dietmar Brockes. Die CDU lasse sich „von Krischer am Nasenring durch die Manege ziehen“. Sinnvoller sei, die zwölf existierenden Naturparke in NRW zu stärken. „Naturparke wie der schöne „Naturpark Rheinland“ mit Kottenforst-Ville sind ein ganz wichtiger Bestandteil unserer Lebensqualität in NRW. Diese Parke müssen solider finanziert werden als bisher, damit sie ihre wichtige Arbeit fortsetzen können“, so Brockes.

Neben Egge und Reichswald will auch die Region „Südliche Heideterrasse“ mit Wahner Heide, Königsforst und Lohmarer Wald in das Moderationsverfahren einsteigen. „Die Voraussetzungen sind dort wegen des Flughafens und der Zerschneidung durch die A 3 nicht optimal, aber wir haben in dem Gebiet erhebliche Naturschutzprobleme, die es zu lösen gilt“, sagte Holger Sticht, Vorsitzender des BUND in NRW, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Viel Potenzial könnte dort unter anderem durch die Beweidung mit Huftieren gehoben werden. „Wisente könnten einen wichtigen Beitrag leisten, um die Ökosysteme zurück in die Balance zu bringen. Erforderlich wäre auch ein Stopp der Entwässerung und der Jagd“, so Sticht.