AboAbonnieren

„Wir sind auf Polizisten angewiesen“Innenminister Herbert Reul besucht Kommissaranwärter in Köln

Lesezeit 2 Minuten
Innenminister Herbert Reul vor Kommissaranwärtern

Innenminister NRW Herbert Reul besucht Kommissaranwärterinnen in der PolizeiHochschule in Köln Kalk.

NRW-Innenminister Herbert Reul hat Kommissaranwärterinnen und Kommissaranwärter an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in Köln besucht.

Seit dem 1. September läuft das duale Studium der Kommissaranwärterinnen und Kommissaranwärter in Köln. „Was ist ihr erster Eindruck?“ fragt Innenminister Herbert Reul in die Runde. „Organisiert“, erwidert einer der Studenten. Reul überrascht die Studenten unerwartet während eines Seminars, eine Woche nach ihrer Ernennung. „Wir sind ganz wesentlich auf Polizisten angewiesen, dass der Staat funktioniert“, meint Reul. Das sei insbesondere in politisch instabilen Zeiten wichtig.

Wir sind ganz wesentlich auf Polizisten angewiesen
Herbert Reul, NRW-Inneminister

Die Lebensläufe der Studenten sind breit gefächert: Biologietechnische Assistenten, Steuerfachangestellte oder Bundespolizisten zwischen 18 und 28 Jahren sitzen im Kursraum, der an ein Klassenzimmer erinnert. „Ich hab noch ein kleines Anliegen“, sagt Reul mit erhobenem Zeigefinger, „dass hier niemand durch die Klausuren fällt.“ In diesem Jahr begannen erstmals 3000 Kommissaranwärterinnen und Kommissaranwärter die Polizeiausbildung in Nordrhein-Westfalen. Er hoffe natürlich, dass alle 3000 Anwärter letztendlich auch Kommissare werden.

Eine der Studentinnen hätte man eigentlich nicht abwerben dürfen, scherzt Reul: Die 28-jährige Muslime Altintas war vor dem Beginn ihres dualen Studiums an der Hochschule Altenpflegerin. Polizeikommissarin zu werden, sei aber schon ihr Traum gewesen, seit ihr Vater ihr mit sechs Jahren eine Polizeiuniform geschenkt habe.

Alles zum Thema Herbert Reul

Innenminister NRW Herbert Reul  besucht Kommissaranwärterinnen in der Polizeihochschule in Köln Kalk.

Leonie Altintas (28), älteste Anwärterin, war früher Altenpfegerin. Rechts Leonie Hake als jüngste Anwärterin.

„Irgendwann habe ich es dann einfach versucht“, erzählt sie. Nach der ersten Woche scheint sie die Entscheidung nicht zu bereuen: Bei ihrer Stelle als Altenpflegerin habe sie sich morgens noch aus dem Bett quälen müssen. Inzwischen stelle sie sich den Wecker und sei motiviert, „ich hoffe, das bleibt auch in den nächsten Jahren so“.

Der 19-jährige Timo Gramsch hat vor dem dualen Studium eine Ausbildung zum Fachinformatiker angefangen, der Büroalltag habe ihm aber keinen Spaß gemacht. Deshalb habe er sich neu orientiert: „Früher habe ich immer Polizeifilme mit meiner Schwester geguckt. Ich will einfach, dass sie sicher aufwächst.“

Die erste Woche dient vor allem als Einführung - die Studenten lernen beispielsweise, dass sie Straftaten, die sie in ihrer Freizeit beobachten, melden müssen und verpflichtet sind, das Ansehen der Polizei in der Öffentlichkeit zu wahren.