Esdar gegen Hartmann?Personal-Spekulationen in der NRW-SPD werden deutlicher
Düsseldorf – Beim Landesparteitag am 27. November stellt sich SPD-Landeschef Sebastian Hartmann zur Wiederwahl. In der Partei gibt es jetzt Spekulationen darüber, ob es der Bundestagsabgeordnete aus Bornheim es bei der Abstimmung mit einer Gegenkandidatin zu tun bekommt. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ soll es Pläne geben, die Bielefelder SPD-Politikerin Wiebke Esdar zu einer Kandidatur zu bewegen.
Die Bundestagsabgeordnete ließ ihre Ambitionen am Dienstag offen: „Ich bitte um Verständnis, dass ich in dieser Woche im Hinblick auf die Sitzungswoche im Bundestag sowie meine Aufgabe als Bielefelder Parteivorsitzende, die eine Stichwahl zu organisieren hat, keine Personaldebatten führen möchte“, sagte Esdar unserer Zeitung. „Es freut mich, wenn ich bei meinen Kolleginnen und Kollegen Ansehen genieße“, hieß es weiter. Ein hartes Dementi hört sich anders an.
Hartmann muss wohl um Wiederwahl zittern
In der SPD gehen die Einschätzungen über eine mögliche Eignung von Esdar weit auseinander. Ein Mitglied des Landesvorstands berichtete, SPD-Chef Hartmann müsse bei einer Gegenkandidatur wohl um seine Wiederwahl zittern. Seine Erklärung, das Kommunalwahlergebnis sei eine „Trendwende“, sei auf breite Kritik gestoßen. SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty sagte in der Fraktionssitzung am Dienstag, man dürfe das Ergebnis „nicht schönreden“.
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Wiebke Esdar gehört dem Parteivorstand der SPD an. Sie ist mit Ex-Juso-Chef Veith Lemmen verheiratet, der als Spin-Doctor der erfolgreichen Bewerbung von Norbert Walter-Borjans für den Bundesvorsitz gilt. Zum Unterstützer-Team des Kölners gehörte auch Esdar.
Ein Mitglied der Landtagsfraktion erklärte, eine Bewerbung der Bielefelderin sei das falsche Signal. Die SPD sei bei den Kommunalwahlen nur dort erfolgreich gewesen, wo sie pragmatische, und keine explizit linken Positionen bezogen habe. Eine Kandidatur von Esdar sei das „personifizierte Missverständnis“ des Wahlausgangs – politische Spitzenämter für sich selbst zu organisieren sei die „falsche Agenda“.