Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„In Gedanken und im Gebet“Papst Franziskus meldet sich – Katastrophe in Heimat belastet ihn

Lesezeit 3 Minuten
Papst Franziskus sitzt mit gefalteten Händen in der Kathedrale Notre Dame.

Papst Franziskus sitzt mit gefalteten Händen in der Kathedrale Notre Dame.

Nach Angaben des Vatikans wird der Papst weiter behandelt, doch eine traurige Nachricht aus seiner Heimat macht dem Pontifex zu schaffen.

Papst Franziskus befindet sich weiterhin im Gemelli-Krankenhaus in Rom, wo er seit dem 14. Februar wegen einer beidseitigen Lungenentzündung behandelt wird. Nach Angaben des Vatikans am Montagmorgen (10. März) hat der 88-Jährige eine weitere ruhige Nacht verbracht und ruht sich aus.

Papst Franziskus: Leichte Verbesserungen seiner Gesundheit

Die behandelnden Ärzte berichten von leichten Verbesserungen, betonen aber, dass die Gesamtprognose weiterhin vorsichtig sei. Franziskus wird mit Sauerstoff versorgt und erhält neben medikamentöser Therapie auch motorische und Atemphysiotherapie. Seine Teilnahme an den spirituellen Übungen der römischen Kurie erfolgt per Videoübertragung.

Der Papst hatte zuletzt mehrfach darauf verzichten müssen, öffentliche Ansprachen persönlich zu halten. Auch das sonntägliche Angelusgebet wurde erneut nur in schriftlicher Form veröffentlicht. Darin dankte Franziskus dem medizinischen Personal und sprach von der „Fürsorge und Zärtlichkeit der Pflege“, die er während seines Krankenhausaufenthalts erlebe. Am vergangenen Donnerstag wurde erstmals eine Audiobotschaft des Papstes veröffentlicht, in der er sich für die Gebete der Gläubigen bedankte. Seine Stimme klang dabei schwach und brüchig.

Flutkatastrophe in Argentinien erschüttert den Pontifex

Die aktuellen Nachrichten aus seiner argentinischen Heimat sollen ihn bedrücken: Die Stadt Bahía Blanca wurde in den vergangenen Tagen von heftigen Unwettern heimgesucht, die zu schweren Überschwemmungen führten. Die Zahl der Todesopfer ist nach jüngsten Meldungen auf 16 gestiegen, nachdem die Leiche eines zuvor vermissten Mannes gefunden wurde. Die Katastrophe habe auch Papst Franziskus tief betroffen gemacht, teilte das vatikanische Presseamt laut der Nachrichtenagentur ANSA Brasil am Montag mit.

Ein Auto bleibt nach einem schweren Sturm in Bahia Blanca, 600 km südlich von Buenos Aires, Argentinien, am 8. März 2025 auf einer überfluteten Straße im Stadtteil Harding Green stehen.

Ein Auto bleibt nach einem schweren Sturm in Bahia Blanca, 600 km südlich von Buenos Aires, Argentinien, am 8. März 2025 auf einer überfluteten Straße im Stadtteil Harding Green stehen.

„Papst Franziskus ist sich der Überschwemmungen in Argentinien bewusst“, so der Vatikan. „Er ist in Gedanken und im Gebet den Menschen in der Region Bahia Blanca nahe.“ Die argentinische Regierung hat eine Staatstrauer ausgerufen, um der Opfer der Unwetterkatastrophe zu gedenken.

Menschen gehen am Tag nach einem schweren Sturm in Bahia Blanca, 600 km südlich von Buenos Aires, am 8. März 2025 durch überschwemmte Gewässer.

Menschen gehen am Tag nach einem schweren Sturm in Bahia Blanca, 600 km südlich von Buenos Aires, am 8. März 2025 durch überschwemmte Gewässer.

Die Bevölkerung ist aufgerufen, Solidarität zu zeigen und die Betroffenen zu unterstützen. Papst Franziskus hat in der Vergangenheit immer wieder seine tiefe Verbundenheit mit seinem Heimatland betont und in schwierigen Zeiten Trost gespendet.

Papst Franziskus steht der Heiligen Messe zum Gedenken an die im Laufe des Jahres verstorbenen Kardinäle und Bischöfe im Petersdom vor.

Papst Franziskus steht der Heiligen Messe zum Gedenken an die im Laufe des Jahres verstorbenen Kardinäle und Bischöfe im Petersdom vor. (Archivbild)

Bereits in der Vergangenheit musste sich Papst Franziskus mehreren Eingriffen unterziehen, darunter Operationen am Darm und der Bauchdecke. Der aktuelle Aufenthalt im Gemelli-Krankenhaus ist der längste seiner bisherigen Amtszeit. Trotz seiner Erkrankung setzt Franziskus die Amtsgeschäfte fort und empfängt regelmäßig enge Berater, darunter Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.

Der Vatikan plant, das zwölfjährige Amtsjubiläum von Franziskus am 13. März ohne seine persönliche Anwesenheit zu begehen. Es wäre das erste Mal, dass der Papst an diesem Tag nicht öffentlich auftritt. Offizielle Mitteilungen betonen, dass Franziskus weiterhin über die wichtigsten kirchlichen Angelegenheiten informiert bleibt und sich mit Vertretern der Kurie austauscht. Ein neues medizinisches Bulletin wird für den Abend erwartet. (jag/dpa/afp)