PCR-Test-MangelFamilienministerin Spiegel fordert Priorisierung von Kitas bei Tests
Berlin – Angesichts knapper Laborkapazitäten fordert Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Grüne), dass Erzieherinnen und Erzieher sowie Kinder in Grundschule und Kita prioritär Zugang zu PCR-Tests bekommen.
„Sollten zukünftig tatsächlich noch weniger PCR-Tests zur Verfügung stehen, müssen auch Erzieherinnen und Erzieher sowie Kita- und Grundschulkinder Priorität erhalten“, sagte Spiegel den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
Es brauche genügend PCR-Tests zur Bestätigung von positiven Schnelltests bei Kindern, erklärte die Familienministerin. „Nur so können wir verhindern, dass gesunde Kinder unnötig lange von der Kita oder Schule ferngehalten werden.“
Dies gelte auch für Lolli-Pool-Tests, die den sicheren Zugang zur Kita für eine feste Gruppe von Kindern ermöglichen würden. Die Lolli-Pool-Tests trügen auch dazu bei, dass weniger PCR-Tests benötigt würden, denn bei den Pool-Tests könnten mehrere Kinder gleichzeitig durch nur ein PCR-Verfahren getestet werden, sagte Spiegel.
Tausende pädagogische Fachkräfte sollen Kitas unterstützen
Um auch bei steigenden Corona-Zahlen den Regelbetrieb in Kitas und Schulen sicherzustellen, bot Spiegel Einrichtungen mit besonders angespannter Personalsituation Hilfe vom Bund an.
Die fast 8000 pädagogischen Fachkräfte aus den Bundesprogrammen „Sprach-Kitas“ und „Respekt Coaches“ könnten „sechs Wochen lang in den Einrichtungen bei der Betreuung der Kinder helfen“, sagte Spiegel den Funke-Zeitungen weiter. „So geben wir den Kitas und Schulen mehr Flexibilität und helfen, Personalengpässe zu überbrücken“, erklärte Spiegel.
Damit kämen die Einrichtungen besser durch die bevorstehende schwierige Zeit. „Wie wichtig es für unsere Kinder ist, dass Kitas und Schulen möglichst lange offen bleiben, haben uns die Lockdowns in den beiden vergangenen Jahren schmerzlich gelehrt“, sagte die Ministerin.
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Über die Programme „Sprach-Kitas“ und „Respekt Coaches“ fördert der Bund seit mehreren Jahren Stellen in pädagogischen Einrichtungen. Das Kita-Programm fokussiert sich auf sprachliche Bildung, die „Respekt Coaches“ sollen Schulen beim Kampf gegen Extremismus, Hass und Rassismus unterstützen.
Schulen und Kitas bislang nicht Teil der Beschlussvorlage der Bundesregierung
Angesichts der raschen Ausbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante wollen Bund und Länder am Montag über die Corona-Schutzvorschriften beraten (14.00 Uhr). Laut der Beschlussvorlage, die der Nachrichtenagentur AFP vorab vorlag, sollen bestimmte Gruppen bei PCR-Tests Vorrang bekommen.
Weiter zur Verfügung stehen sollen PCR-Tests für das Personal „insbesondere in Krankenhäusern, in Praxen, in der Pflege, Einrichtungen der Eingliederungshilfe und für Personen mit dem Risiko schwerer Krankheitsverläufe“, heißt es weiter.
Zudem sollen PCR-Tests weiter für Hochrisikopatienten genutzt werden. Schulen und Kitas werden hingegen nicht genannt. (afp)