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Nach Pentagon-LeaksUS-Nationalgardist Jack Teixeira plädiert auf schuldig

Lesezeit 2 Minuten
Diese künstlerische Darstellung zeigt Jack Teixeira (r), Militärangehöriger und Verdächtiger in einem US-Geheimdienstskandal, bei seinem Erscheinen vor dem US-Bezirksgericht in Boston.

Diese künstlerische Darstellung zeigt Jack Teixeira (r), Militärangehöriger und Verdächtiger in einem US-Geheimdienstskandal, bei seinem Erscheinen vor dem US-Bezirksgericht in Boston.

Die Staatsanwaltschaft wird ihn nicht der Spionage beschuldigen, die mit lebenslanger Haft bestraft werden kann.

Der wegen des Durchsickerns zahlreicher geheimer Militärdokumente festgenommene US-Nationalgardist Jack Teixeira hat ein Schuldbekenntnis abgelegt. Vor einem Bundesgericht in Boston im Bundesstaat Massachusetts bekannte sich der 22-Jährige am Montag in sechs Anklagepunkten der absichtlichen Weitergabe von Informationen der nationalen Verteidigung schuldig. Im Gegenzug wird die Staatsanwaltschaft ihn nicht der Spionage beschuldigen, die mit lebenslanger Haft bestraft werden kann.

Die Staatsanwaltschaft und seine Anwälte hatten eine entsprechende Vereinbarung erzielt. Danach muss Teixeira für 16 Jahre und acht Monate ins Gefängnis und eine Geldstrafe in Höhe von 50.000 Dollar zahlen. Zudem muss er Geheimdienstmitarbeitern sein Vorgehen erläutern.

Pentagon-Leaks auf Discord geteilt

Der Nationalgardist war im April 2023 festgenommen worden. Der IT-Spezialist soll für eine der folgenschwersten Veröffentlichungen geheimer US-Dokumente der vergangenen Jahre verantwortlich sein - bekanntgeworden unter dem Namen Pentagon-Leaks. Die Dokumente soll er in einer Gruppe auf der Online-Plattform Discord geteilt haben, später tauchten die Unterlagen auch auf Plattformen wie Twitter und Telegram auf.

Viele der Dokumente bezogen sich auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Andere Dokumente legten nahe, dass die USA Verbündete wie Israel und Südkorea ausspionieren.

Teixeira drohen bis zu 60 Jahre Haft

Teixeira hatte bislang auf nicht schuldig plädiert. Er war im vergangenen Juni von einem als Grand Jury bezeichneten Laiengremium wegen der Aufbewahrung und Weitergabe von Geheimdokumenten zur nationalen Verteidigung angeklagt worden. Für jeden der sechs Anklagepunkte drohen dem IT-Spezialisten bis zu zehn Jahre Haft.

Teixeira arbeitete für die Luft-Nationalgarde als IT- und Kommunikationsspezialist mit dem drittniedrigsten militärischen Rang. 2021 erhielt er die Freigabe für den Zugang zu hochgeheimen Unterlagen. (afp)