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Markierung wie in der Nazi-ZeitIsrael-Gegner kennzeichnen Häuser mit Davidsternen – Fälle auch in NRW

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Grafitti mit einem Davidstern an einer Wand. Israel-Feinde haben mehrere Häuser in Berlin und Dortmund mit Davidsternen markiert. (Symbolbild)

Graffiti mit einem Davidstern an einer Wand. Israel-Feinde haben mehrere Häuser in Berlin und Dortmund mit Davidsternen markiert. (Symbolbild)

Der Staatsschutz ermittelt, nachdem mehrere Häuser, in denen wohl Juden leben, gekennzeichnet wurden – Fälle gibt es nun auch in NRW.

Nach dem terroristischen Angriff und Massaker der Hamas in Israel ist es auch zu Deutschland zu zahlreichen Verbrüderungen mit der radikalislamistischen Organisation gekommen. In vielen Städten gab es pro-palästinensische beziehungsweise israelfeindliche Demonstrationen, einige wurden bereits zuvor verboten, in Köln fand die Kundgebung am Samstag statt.

Staatsschutz ermittelt nach Israel-feindlichen Schmierereien

Nachdem es am vergangenen Wochenende in Berlin zu größeren Kundgebungen gekommen war, stellte die Berliner Polizei zahlreiche Schmierereien fest. Konkret wurden offenbar Privathäuser und -wohnungen von Jüdinnen und Juden mit Davidsternen „markiert“. So berichtet etwa Anna Staroselski, Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, dass es „diese Berichte aus der jüdischen Community in Berlin“ gebe. Die Davidstern-Markierungen bestätigte auch die Berliner Polizei.

Ihr Beitrag im sozialen Netzwerk X wurde tausendfach geteilt und kommentiert, häufig mit Solidarität und Wut gegenüber den Täterinnen und Tätern. Die Markierung erinnerte viele User an die Kennzeichnung von Jüdinnen und Juden in der NS-Zeit, in der Häuser und Geschäfte markiert wurden, um sie zu identifizieren, zu separieren und zu kontrollieren. Die Kennzeichnung nutzen die Nationalsozialisten auch für die Deportation, die zum Holocaust mit sechs Millionen ermordeten Jüdinnen und Juden führte.

Die Schmierereien und Kennzeichnungen kommentierte unter anderem auch Bundestagsmitlied und Religionspolitischer Sprecher der CDU/CSU, Thomas Rachel: „Wenn nie wieder noch gilt, darf man Antisemiten nicht die Straßen überlassen. Die Justiz muss hart durchgreifen, sonst ist alles in Gefahr, für was Deutschland steht.“ Die Botschaft Israels in Deutschland schrieb: „Berlin 2023: Häuser in denen Juden wohnen, werden wieder markiert. Das weckt gerade in Deutschland schlimmste Erinnerungen und ist unerträglich.“

Israel-feindliche Schmierereien: Unbekannte markieren Häuser in Dortmund mit Davidsternen

Am Montagmittag (16. Oktober) teilte nun auch die Polizei Dortmund mit, dass es ähnliche Fälle gab: „An drei Häusern in der Dönnstraße und jeweils einem Gebäude in der Herkules- und der Hugostraße sprühten Unbekannte Davidsterne auf“, teilte die Polizei mit. Die betroffenen Häuser liegen im Westen Dortmunds, auch in diesen Fällen ermittelt der Staatsschutz wie in Berlin.

Die Dortmunder Polizei sucht außerdem Zeuginnen und Zeugen, die Angaben zu den Davidstern-Schmierereien machen können. Hinweise nehmen die Beamten telefonisch unter 0231 / 132 7441 entgegen. (mab)