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Putin-Porträt auf ShirtTeilnehmer des Afrika-Gipfel outet sich als glühender Fan des Kreml-Diktators

Lesezeit 3 Minuten
Lama Jacques Sevoba (l.) aus Guinea trägt beim Afrika-Gipfel ein Putin-Hemd.

Lama Jacques Sevoba (l.) aus Guinea trägt beim Afrika-Gipfel ein Putin-Hemd.

Beim Afrika-Gipfel versuchte Putin, sein Image aufzupolieren. Zumindest ein Teilnehmer aus Guinea zeigte uneingeschränkte Unterstützung.

Beim Russland-Afrika-Gipfel, der bis Freitag in St. Petersburg stattfand, ging es vor allem um das Getreideabkommen mit der Ukraine. Dieses hatte Wladimir Putin auf Eis gelegt – und damit Sorgen über die Versorgungssicherheit in vielen afrikanischen Staaten ausgelöst. Putin kündigte an, bedürftigen Staaten in den kommenden drei bis vier Monaten zwischen 25.000 und 50.000 Tonnen Getreide kostenlos liefern zu lassen.

Zum für Putin wichtigen Treffen waren angesichts des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine deutlich weniger Staats- und Regierungschefs als noch beim ersten Gipfel 2019 in Sotschi angereist. Führende Vertreter aus Kenia, Nigeria und anderen großen afrikanischen Volkswirtschaften blieben nun dem Treffen fern.

Kritik von einigen afrikanischen Staaten an Wladimir Putin

Putin wollte dennoch zeigen, dass er trotz seines Angriffskrieges international nicht isoliert ist. Er kündigte an, dass Russland vermehrt Waffen und Technik nach Afrika liefern werde. Der Kreml-Herrscher musste sich aber trotz der politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeit vieler afrikanischer Länder von Russland auch kritische Töne anhören. So pochte Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa auf eine Wiederaufnahme von ukrainischen Getreide-Exporten über das Schwarze Meer.

Die afrikanischen Staaten riefen Putin dazu auf, ihre Initiative für eine Lösung des Konflikts aufzunehmen. Dazu hatte es bereits im Juni ein Treffen in St. Petersburg gegeben, nachdem die Initiatoren in Kiew gewesen waren. Putin erklärte nun erneut seine Bereitschaft zur Verhandlung mit Kiew. Russland habe aber keine Möglichkeit, eine Seite zu solchen Gesprächen zu zwingen. Hintergrund des Konflikts seien die „Sicherheitsbedrohungen für Russland seitens der USA und der Nato“, so Putin.

Lama Jacques Sevoba aus Guinea trägt Putin-Hemd

Mit einem Zeichen uneingeschränkter Unterstützung für Putin präsentierte sich dagegen ein Mitarbeiter der Botschaft Guineas in Russland. Lama Jacques Sevoba trug ein Hemd mit Putin-Print. Das Konterfei des Kreml-Herrschers leuchtete vielfach bunt auf schwarzem Hintergrund auf dem Kleidungsstück. Zudem trug Sevoba eine Kappe mit den kommunistischen Symbolen Hammer und Sichel.

Sevoba fiel damit Pressevertretern auf. Dem Kanal DD Geopolitics gab er ein Interview in russischer Sprache und outete sich dabei auch verbal als großer Putin-Fan. Er besitze das Shirt schon seit drei Jahren, weil er Putin so sehr liebe, sagte der Botschafts-Mitarbeiter. Er wolle den Menschen zeigen, dass Russland und Afrika größere Freunde als je zuvor würden.

Guinea gilt als Verbündeter Russlands. Das westafrikanische Land befindet sich in militärischer Abhängigkeit zu Russland und hatte sich wie viele andere Staaten des Kontinents 2022 auch nicht der UN-Resolution zum Truppenabzug aus der Ukraine angeschlossen. In dem Land mit rund 13 Millionen Einwohnern hatte im September 2021 eine Militärjunta die Kontrolle übernommen und den damaligen Präsidenten Alpha Condé festgesetzt. (cme/mit dpa)