Nach anhaltenden Spannungen ist die Regierungskoalition in Island zerbrochen. Regierungschef Bjarni Benediktsson plant Neuwahlen.
Unterschiedliche ZukunftsvisionenRegierungskoalition in Island geplatzt – Neuwahlen im November
In Island ist die seit knapp drei Jahren bestehende Regierungskoalition auseinandergebrochen. Regierungschef Bjarni Benediktsson sagte am Sonntag vor Journalisten, die Spannungen im Dreierbündnis aus seiner konservativen Unabhängigkeitspartei, den Linksgrünen und der Fortschrittspartei, die Mitte-Rechts-Positionen vertritt, hätten in den vergangenen Monaten in mehreren Bereichen zugenommen - etwa in der Asyl- und Energiepolitik und in außenpolitischen Fragen.
Die Zukunftsvision der Linksgrünen für die Zukunft des Landes unterscheide sich stark von seiner, erklärte Benediktsson weiter. Er werde Staatspräsidentin Halla Tomasdottir am Montag bei einem Treffen den Vorschlag unterbreiten, das isländische Parlament aufzulösen und Neuwahlen für November auszurufen.
Benediktsson hatte erst im April das Amt des Regierungschefs übernommen. Zuvor hatte Linksgrünen-Chefin Jakobsdottir die Koalition angeführt, die im November 2021 nach den im September abgehaltenen Parlamentswahlen gebildet worden war. Jakobsdottir trat im Juni zur Wahl um den Posten der Staatspräsidentin an, verlor diese aber gegen Tomasdottir. (afp)