Fensterstürze in Russland haben seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine zugenommen und international große Zweifel hervorgerufen.
Rätsel seit Putins KriegRussischer Musiker stürzt bei Polizeieinsatz in den Tod

Fensterstürze in Russland haben seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine zugenommen und international große Zweifel hervorgerufen.
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Sei dem Angriffskrieg gegen die Ukraine häufen sich in Russland immer weiter rätselhafte Fensterstürze mit Todesfolge an. Nun ist ein weiterer Fall hinzugekommen.
Laut Informationen des russischen Nachrichtenportals „Fontanka.ru“ ist der russische Musiker Vadim Stroykin im Zuge einer einer polizeilichen Durchsuchung seiner Wohnung in St. Petersburg durch einen Sturz aus dem Fenster ums Leben gekommen.
Das Portal in Russlands nördlicher Metropole schreibt, dass es bei der Durchsuchung um den Vorwurf von Geldüberweisungen an die ukrainische Armee gegangen sei. Ein solcher Tatbestand gilt in Russland als Extremismus. Dem in Großbritannien ausgebildeten Radiomoderator und Komponisten hätten 20 Jahre Gefängnis gedroht.
„Fontanka.ru“ sowie die staatliche Nachrichtenagentur Ria Nowosti berichten, dass es sich bei dem Sturz um einen Suizid gehandelt habe und bezieht sich dabei auf eigene, nicht genannte Quellen.
Der 59-jährige Liedermacher habe um Erlaubnis gebeten, in der Küche einen Schluck Wasser trinken zu dürfen, heißt es weiter. Danach sei er unter dem Fenster zehn Stockwerke tiefer tot aufgefunden worden. Das Staatliche Ermittlungskomitee kündigte eine Untersuchung des Todesfalls an.
Auf Profilen in sozialen Medien hatte Stroykin eine Reihe von Anti-Kriegs-Beiträgen veröffentlicht in denen er den russischen Präsidenten, Wladimir Putin, angriff und ihm auch einen Krieg gegen sein eigenes Volk vorwarf.
Fensterstürze in Russland häufen sich seit Angriff auf die Ukraine
Fensterstürze in Russland haben seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine zugenommen und international große Zweifel hervorgerufen. Ranghohe Beamte, aber auch Manager wurden zumeist tödlich verletzt.
Für Aufmerksamkeit hatte etwa der Tod von Pavel Antov gesorgt. Der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin war im Dezember 2022 tot vor einem Hotel in Indien gefunden worden.
Mit einem Vermögen von umgerechnet 137 Millionen Euro galt er laut „Forbes“ als reichster Abgeordneter Russlands. Auch er soll unter ungeklärten Umständen aus einem Fenster gefallen sein.
Zuvor wurde auch der Vorstandschef des russischen Ölkonzerns Lukoil, Rawil Maganow, nach einem Sturz aus dem Fenster eines Moskauer Krankenhauses tot aufgefunden. Auch hier wurde Suizid als Todesursache kolportiert. Bei Maganow sei im Krankenhaus neben Herzproblemen eine Depression diagnostiziert worden, hieß es damals.
Vor ihm kam Medienberichten zufolge beispielsweise im Mai der Lukoil-Manager Alexander Subbotin angeblich bei einer okkulten Behandlung gegen Alkoholsucht ums Leben. (oke/dpa)