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Anteil laut Studie erheblich gestiegenJeder Zwölfte in Deutschland hat ein rechtsextremes Weltbild

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Teilnehmer einer rechten Demonstration marschieren am 70. Jahrestag der Zerstörung der Stadt Magdeburg im Zweiten Weltkrieg. (Symbolbild)

Teilnehmer einer rechten Demonstration marschieren am 70. Jahrestag der Zerstörung der Stadt Magdeburg im Zweiten Weltkrieg. (Symbolbild)

Mehr als verdoppelt hat sich demnach der Anteil derjenigen, die politische Gewalt billigen. Laut einer Studie liegt er bei 13,2 Prozent.

Die Verbreitung rechtsextremer Einstellungen in der deutschen Bevölkerung hat laut einer aktuellen Studie seit 2021 stark zugenommen. In ihrer am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung stellen die Forscher der Universität Bielefeld fest, jeder zwölfte Erwachsene habe aktuell ein rechtsextremes Weltbild. Mit 8,3 Prozent sei der Anteil gegenüber dem Niveau der Vorjahre von knapp 2 bis 3 Prozent erheblich gestiegen, heißt es in der Untersuchung.

Zugenommen habe auch der Anteil der Befragten, der sich rechts der Mitte verortet. Während sich laut der Studie mit dem Titel „Die distanzierte Mitte“ aktuell 15,5 Prozent der Bevölkerung selbst rechts der Mitte sehen, waren es bei der zurückliegenden Befragung lediglich knapp zehn Prozent.

Rechtsextreme Einstellung in der deutschen Bevölkerung nimmt zu

Für die „Mitte-Studie“ der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung werden alle zwei Jahre mit einer repräsentativen Befragung vor allem rechtsextreme Einstellungen in der Gesellschaft untersucht. Als zentrales Merkmal des Rechtsextremismus definieren die Autoren um Andreas Zick „eine Ideologie der Ungleichwertigkeit und Gewalt beziehungsweise die Billigung von Gewalt zur Durchsetzung der Ideologie“.

Im Vergleich zu den Vorjahren werde der Vorwurf der beschnittenen Meinungsfreiheit von deutlich mehr Befragten geteilt, heißt es in der Studie. „Gleiches gilt für die völkische Forderung, unterschiedliche Völker sollten sich nicht miteinander vermischen.“

Telefonumfrage ergibt: politische Gewalt wird mehr akzeptiert

Die 2027 Teilnehmer einer Telefonumfrage durch das UADS Institut in Duisburg im Zeitraum vom 2. Januar bis 28. Februar dieses Jahres waren aufgefordert worden, sich zu bestimmten Aussagen zu positionieren, etwa ob sie eine Diktatur befürworten würden. Von der Gesamtstichprobe ausgehend liegt die Fehlergrenze nach Angaben der Autoren bei +/- 2,2 Prozent.

Der Aussage „Die regierenden Parteien betrügen das Volk“ stimmten den Angaben zufolge 30 Prozent der Befragten zu, fast doppelt so viele wie zwei Jahre zuvor. Mehr als verdoppelt hat sich demnach der Anteil derjenigen, die politische Gewalt billigen. Laut Studie liegt er aktuell bei 13,2 Prozent. Vor zwei Jahren vertraten 5,3 Prozent der Befragten diese Auffassung.

Die Autoren der Studie wollten diesmal außerdem wissen, welche Sorgen die Menschen in Deutschland im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine am meisten umtreiben. Sie fanden heraus, dass die Sorge um eine Ausweitung des Krieges mit 62 Prozent zwar relativ dominant ist, die Sorge hinsichtlich steigender Energiepreise jedoch mit 66 Prozent an erster Stelle steht. (dpa)