Donald Trump äußert sich zum Krieg gegen die Ukraine – und bekommt eine Antwort. Ein Russland-Experte reagiert derweil mit Sarkasmus.
„Russland wird kein Jota opfern“Trump droht Putin mit der „harten Tour“ – Moskau reagiert deutlich
US-Präsident Donald Trump droht Russland wegen des Ukraine-Kriegs mit Sanktionen. Auf der von ihm mitbegründeten Onlineplattform Truth Social forderte Trump vom russischen Präsidenten Wladimir Putin: „Stoppen Sie diesen irrwitzigen Krieg. Es wird nur schlimmer.“ Sollte es nicht bald eine Lösung geben, bliebe ihm nichts anderes übrig, „als hohe Steuern, Zölle und Sanktionen auf alles anzuordnen, das Russland an die USA und andere teilnehmende Staaten verkauft.“ Was er genau mit anderen teilnehmenden Staaten meinte, ging aus dem Post nicht hervor.
„Es geht mir nicht darum, Russland weh zu tun“, schrieb Trump. „Ich liebe das russische Volk und hatte immer ein gutes Verhältnis zu Präsident Putin – und das trotz des Russland, Russland, Russland Hoax der radikalen Linken“, führte der US-Präsident aus. Es sei Zeit, „einen Deal zu machen“, hieß es weiter. „Wir können es auf die einfache oder auf die harte Tour machen“, so Trump weiter.
Donald Trump: „Es geht mir nicht darum, Russland weh zu tun“
Bereits zuvor hatte sich der US-Präsident, der seit Montag im Amt ist, gesprächsbereit mit Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gezeigt, um ein Ende des Kriegs zu erreichen. Trump behauptete nun erneut, Russlands Angriffskrieg wäre nie passiert, wenn er statt Joe Biden 2022 US-Präsident gewesen wäre.
Die USA, die EU und andere Staaten haben seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor fast drei Jahren bereits Russland sowie russische Politiker, Geschäftsleute und Militärs mit zahlreichen Strafmaßnahmen belegt. Es blieb zunächst unklar, welche zusätzlichen Sanktionen Trump vorschwebten.
Trumps Rückkehr: Unklarheit über weitere Unterstützung für Ukraine
Die Ukraine wehrt die russische Invasion mit westlicher Unterstützung ab – nicht zuletzt dank massiver Waffenlieferungen aus den USA. Bislang ist mindestens unklar, ob Trump die von seinem Vorgänger Joe Biden beschlossene milliardenschwere Unterstützung der Ukraine beibehalten wird.
Ursprünglich hatte Trump im Wahlkampf angekündigt, er wolle den Krieg nach seiner Wiederwahl in 24 Stunden zu einem Ende bringen. Diese Frist hat der Republikaner nun bereits verpasst. Mittlerweile ist in Washington von einem Zeitraum von 100 Tagen die Rede.
Moskau reagiert auf Trump: „Keine Zugeständnisse“
Kremlchef Putin reagierte am Mittwochabend zunächst nicht auf die Aussagen Trumps. „Russland wird kein Jota seiner nationalen Interessen opfern und in diesen Fragen Zugeständnisse machen", erklärte jedoch der Vorsitzende des Ausschusses für internationale Angelegenheiten der russischen Staatsduma, Leonid Slutsky gegenüber der staatlichen Agentur Ria Novosti.
„Es bedarf gegenseitig respektvoller und gleichberechtigter Dialoge, um die Grundursachen des Konflikts zu beseitigen“, fügte Slutsky an. Bisher habe Trump lediglich Drohungen ausgestoßen, aber noch „keine konkreten Angaben dazu gemacht, wie man aus der Ukraine-Krise herauskommt“, hieß es weiter.
Russland-Experte reagiert mit Sarkasmus auf Trumps Vorstoß
Russland-Experten zeigten sich am Mittwoch unterdessen irritiert von Trumps Worten. „Die Androhung von Zöllen wird den Mega-Kleptokraten und international bekannten Scheißkerl Wladimir Putin sicher aufhalten. Gott sei Dank für Trump“, kommentiere der Historiker Ian Garner die Worte des US-Präsidenten auf der Plattform X mit Sarkasmus.
„Putin hat durch den Krieg in der Ukraine Billionen von Rubel verpulvert und die Wirtschaft seines Landes ruiniert“, führte Garner aus. Es sei jedoch nicht überraschend, „dass Trump das nicht versteht“, fügte der Historiker an, der zur russischen Kultur insbesondere mit Blick auf die Moskauer Kriegspropaganda publiziert hat. (mit dpa)