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Kritik an KriegsführungRussischer Ex-Geheimdienstoffizier Girkin über Putin: „Kopf des Fisches völlig verrottet“

Lesezeit 2 Minuten
Der russische Nationalist Igor Girkin 2014.

Der russische Nationalist Igor Girkin 2014.

Nach dem russische Nationalisten Igor Girkin wird international gefahndet. Seiner Einschätzung nach ist Putin nicht kompetent genug, um den Krieg gegen die Ukraine führen zu können.

Nach Angaben des russischen Nationalisten und Militärbloggers Igor Girkin gibt es unter russischen Offizieren in der Ukraine große Unzufriedenheit über die Kriegsführung und Russlands Präsidenten Wladimir Putin.

Der „Kopf des Fisches (ist) völlig verrottet“, sagte Girkin laut Medienberichten in einem 90-minütigen Video. Das russische Militär müsse reformiert und mit kompetenten Leuten besetzt werden, die eine erfolgreiche Militärkampagne führen könnten. „Es geht nicht nur mir so. Die Leute sind keineswegs blind und taub: die Leute auf der mittleren Ebene verbergen nicht einmal ihre Ansichten, die, wie soll ich sagen, nicht gerade schmeichelhaft für den Präsidenten oder den Verteidigungsminister sind“, so Girkin in dem Video.

In Russland ist direkte öffentliche Kritik an Putin selten. Laut Medienberichten von ntv haben nationalistische Blogger sich aber bereits mehrfach kritisch über die Kriegsführung geäußert, insbesondere nach dem russischen Rückzug aus der ukrainischen Region Charkiw im September. Das Verteidigungsministerium kommentierte die Äußerungen Girkins nicht.

Igor Girkin: Kopfgeld von 100.000 Dollar ausgesetzt

Nach Igor Girkin, dem ehemaligen Verteidigungsminister der selbsternannten „Volksrepublik Donezk“ wird international gefahndet. Das ukrainische Verteidigungsministerium hat ein Kopfgeld in Höhe von 100.000 Dollar auf Girkin ausgesetzt, der Russland 2014 bei der Annexion der Krim und den Kämpfen in der Ostukraine unterstützte.

Der Ex-Geheimdienstler, bekannt unter dem Decknamen „Strelkow“, ist auch mitverantwortlich für den Abschluss des Fluges MH17 über dem Osten der Ukraine. Er wurde im November diesen Jahres von einem niederländischen Gericht in Abwesenheit wegen Mordes an 298 Menschen zu lebenslanger Haft verurteilt.

Der Linienflug der Malaysia Airlines von Amsterdam nach Kuala Lumpur war am 17. Juli 2014 durch eine von prorussischen Rebellen in der Ukraine abgefeuerte Buk-Rakete zum Absturz gebracht worden – alle Insassen, darunter 80 Kinder, starben. (rnd)