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Landesweiter LuftalarmHeftige Explosionen in Kiew – Russland überzieht Ukraine mit Angriffen

Lesezeit 3 Minuten
Nach einem Raketenangriff steigt im Oktober 2022 schwarzer Rauch über Kiew auf. (Symbolbild) Das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt ist am Montagmorgen erneut von mehreren Explosionen erschüttert worden.

Nach einem Raketenangriff steigt im Oktober 2022 schwarzer Rauch über Kiew auf. (Symbolbild) Das Zentrum der ukrainischen Hauptstadt ist am Montagmorgen erneut von mehreren Explosionen erschüttert worden.

Aus weiten Teilen der Ukraine werden Angriffe und Explosionen gemeldet. Beobachter von einem der schwersten Luftangriffe in diesem Krieg.

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist es während eines landesweiten Luftalarms am Montagmorgen zu mehreren heftigen Explosionen gekommen. Das berichteten unter anderem Reporter der Nachrichtenagentur AFP, aber auch ukrainische und russische Medien. Laut AFP hätte es allein in Kiew mindestens sieben Explosionen gegeben. Beobachter in Kiew sprechen von einem der schwersten Luftangriffe in zweieinhalb Jahren Krieg.

Landesweiter Luftalarm: Russland beschießt die Ukraine massiv aus der Luft

Auf verschiedenen Kanälen im Onlinedienst Telegram wurden Explosionen in anderen Landesteilen gemeldet, unter anderem in der nordwestlich gelegenen Stadt Luzk, wo offiziellen Angaben zufolge ein Wohngebäude getroffen wurde. Explosionen wurden aus dem Umland der Hauptstadt und den Gebieten Schytomir, Chmelnyzkyj, Ternopil und Lwiw gemeldet, wie aus der offiziellen Luftalarm-App hervorgeht.

„Russland startet Massenraketenangriff, Explosionen in Kiew zu hören“, meldete „The Kyiv Independent“ am frühen Montagmorgen. Demnach habe es am Morgen des 26. August mehrere Explosionen, sowohl in der ukrainischen Hauptstadt als auch in anderen Städten gegeben. Die Rede ist von einem „massiven Raketen- und Drohnenangriff“.

Ersten Angaben aus der Ukraine zufolge seien bei den russischen Angriffen mindestens drei Menschen getötet worden (Stand: 26.08.24, 10 Uhr). „Der feindliche Terror blieb nicht ohne Folgen. Es gibt einen Toten“, erklärte der Gouverneur der zentralukrainischen Region Dnipropetrowsk, Serhij Lysak, am Montag. Auch der Gouverneur von Saporischschja und der Bürgermeister der Stadt Luzk meldeten jeweils ein Todesopfer.

Kiew: Strom- und Wasserversorgung zeitweise ausgefallen

Infolge der Angriffe gab es unter anderem in Kiew Probleme mit der Strom- und Wasserversorgung. Demnach habe der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko bestätigt, dass in „mehreren Bezirken“ der Hauptstadt der Strom ausgefallen sei, und fügte hinzu, dass es Probleme mit der Wasserversorgung auf der rechten Seite der Stadt gebe. Wie auf Bildern und Videos, die in den sozialen Medien die Runde machen, zu sehen ist, suchen die Menschen in Kiew Schutz in U-Bahn-Stationen.

Die staatliche russische Nachrichtenagentur „Ria Novosti“ berichtete am Montagmorgen ebenfalls von Explosionen in der Ukraine. Unter anderem sei eine Energieanlage bei Odessa getroffen worden, heißt es dort.

„Als Reaktion auf Angriffe auf zivile Ziele führen russische Truppen regelmäßig gezielte Angriffe auf Standorte von Personal, Ausrüstung der Streitkräfte der Ukraine und Söldnern sowie auf Infrastrukturen durch: Energieanlagen, Verteidigungsindustrie, Militärverwaltung und Kommunikation der Ukraine“, schreibt die Staatsagentur.

Explosionen in Kiew zu hören – Offenbar Langstreckenbomber im Einsatz

Der ukrainischen Luftwaffe zufolge setzte die russische Armee zeitweise elf Langstreckenbomber Tu-95 ein, die Träger von Marschflugkörpern sind. Außerdem wurden demnach Hyperschallraketen Kinschal auf die Ukraine abgefeuert. Auch aus dem Schwarzen Meer sei die Ukraine beschossen worden.

Einen Überblick über Opfer und Schäden gibt es bislang nicht. Ersten Informationen zufolge war erneut das ukrainische Energiesystem ein Hauptziel des Angriffs. Am Samstag beging das zweitgrößte Land Europas seinen 33. Unabhängigkeitstag.

Polen lässt Kampfjets aufsteigen

Wegen der Nähe der russischen Angriffe zur polnischen Grenze ließ das polnische Militär Abfangjäger aufsteigen, wie die Nachrichtenagentur PAP meldete. An dem Einsatz waren den Angaben nach auch Flugzeuge anderer Verbündeter beteiligt. (mit afp/dpa)