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PropagandaschlachtKiew berichtet über Evakuierung der Krim – Kreml droht „absolut jede Waffe“ einzusetzen

Lesezeit 3 Minuten
Uniformierte Jugendliche marschieren in Jalte anlässlich einer Aktion zum neunten Jahrestag der Krim-Annexion an einem Bildnis des russischen Präsidenten Wladimir Putin vorbei.(Archivbild)

Uniformierte Jugendliche marschieren in Jalte anlässlich einer Aktion zum neunten Jahrestag der Krim-Annexion an einem Bildnis des russischen Präsidenten Wladimir Putin vorbei.(Archivbild)

Laut ukrainischem Geheimdienst hat Russland begonnen, die Krim zu evakuieren. Moskau reagiert mit schrillen Tönen und Drohungen.

Propagandaschlacht um die Krim: Laut dem ukrainischen Geheimdienst hat Russland angesichts der geplanten ukrainischen Gegenoffensive mit der Evakuierung von der völkerrechtswidrig annektierten Halbinsel Krim begonnen. Wie der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andrij Jusow, berichtete, hätte das „russische Kommando“ damit begonnen, ihre Immobilien zu verkaufen und ihre Familien von der Halbinsel zu bringen. Eine unabhängige Bestätigung gibt es für die Darstellung aus Kiew nicht. Moskau widersprach umgehend.

Die Bewohner der Krim hätten am Vortag über Radiosender eine Warnung gehört, in der sie aufgefordert wurden, sich auf die Ausreise von der Krim vorzubereiten, sagte Jusow einem Bericht der Zeitung „Kyiv Independent“ zufolge. Der Geheimdienstsprecher habe zudem erklärt, dass sich die Aufforderung an diejenigen gerichtet habe, die mit den russischen Besatzungsbehörden auf der Krim zusammenarbeiten.

Ukrainischer Geheimdienst berichtet von Evakuierung auf der Krim

„Damit Frieden und Ordnung herrschen, ist es notwendig, die Halbinsel zu befreien und die rechtmäßige ukrainische Regierung dorthin zurückzubringen, um die Krim in ihren ukrainischen Heimathafen zurückzubringen, was definitiv in Kürze geschehen wird“, sagte der Geheimdienstsprecher demnach. „Deshalb sollten alle, die für Russland arbeiten, das Gebiet der ukrainischen Krim bald verlassen.“

Die Krim ist seit 2014 unter russischer Besatzung. Nach der Einnahme der ukrainischen Halbinsel hatte Russland ein Referendum zur Annexion des Gebiets inszeniert. Beobachter halten die Volksabstimmung für manipuliert. International ist die Annexion der Krim durch Russland nicht anerkannt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte im Kriegsverlauf immer wieder betont, das gesamte ukrainische Territorium, inklusive der Krim, zurückerobern zu wollen.

Propagandaschlacht um die Krim: Russland reagiert mit Goebbels-Vergleich

In Moskau, aber auch bei der russischen Regionalverwaltung auf der Halbinsel, reagierte man prompt auf die Darstellung aus Kiew – und wählte dafür schrille Worte. „Anscheinend ist ein weiterer Anhänger von Goebbels in der Ukraine aufgetaucht. Dies kann nur eine Person mit wilder Fantasie oder ein Drogenabhängiger sein“, sagte Juri Gempel, Vorsitzende des Parlamentsausschusses der Krim, gegenüber der staatsnahen russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti.

„Der Informationsterrorismus der Kiewer organisierten Kriminalitätsgruppe wird nicht funktionieren. Idiotische Äußerungen werden keine Panik unter den Bewohnern der Krim säen können“, fügte Gempel an. Auch der Duma-Abgeordnete Michail Sheremet sprach gegenüber Ria von einer „falschen Geschichte, die unter den Bewohnern der Halbinsel Panik erzeugen soll“. Sheremet legte Selenskyj außerdem nahe, sich besser um seine eigene Evakuierung Gedanken zu machen.

Rückeroberung der Krim? Dmitri Medwedew droht mit Einsatz von „absolut jeder Waffe“

Zuvor hatte der ehemalige russische Präsident und jetzige Vorsitzende des Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, die Ukraine davor gewarnt, eine Offensive zur Rückeroberung der Krim zu starten. Dies sei ein Grund für Russland „absolut jede Waffe“ einzusetzen, erklärte Medwedew, der seit Kriegsbeginn immer wieder mit schrillen Tönen und Drohungen in Erscheinung tritt, gegenüber russischen Nachrichtenagenturen.

Der Vertraute von Russlands Präsident Wladimir Putin verwies erneut darauf, dass Moskau einen Angriff auf die Krim als Gefährdung der Existenz Russlands betrachten würde. Der Kreml verweist mit dieser Floskel auf die eigene Gesetzlage, die einen Einsatz von Atomwaffen rechtfertigt, sollte der Fortbestand des Landes gefährdet sein. Medwedew hat derartige Drohungen bereits oft vorgebracht. Experten halten die Worte des Ex-Präsidenten daher vor allem für Propaganda, die der Abschreckung dienen soll.