Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Trump-Gesandter in MoskauBrisanter Zeitpunkt – Russischer Top-General durch Autobombe getötet

Lesezeit 3 Minuten
Ein zerstörtes Auto steht vor einem Wohnhaus im Moskauer Vorort Balaschicha.

Ein zerstörtes Auto steht vor einem Wohnhaus im Moskauer Vorort Balaschicha. 

Jaroslaw Moskalik soll für die Planung von Operationen in der Ukraine zuständig gewesen sein. Kiew reagiert mit Freude und Häme.

Bei einem Bombenanschlag im Moskauer Vorort Balaschicha ist laut russischen Behörden Generalleutnant Jaroslaw Moskalik getötet worden. Die Explosion erfolgte demnach nahezu zeitgleich mit der Ankunft des amerikanischen Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau zu neuerlichen Gesprächen mit Kremlchef Wladimir Putin über eine mögliche Friedenslösung für die Ukraine.

Der leitende Mitarbeiter des russischen Generalstabs sei bei einer Explosion eines Autos ums Leben gekommen, teilte das Ermittlungskomitee in Moskau mit. Die Detonation sei durch einen selbstgebauten Sprengsatz ausgelöst worden. „Das Ermittlungs- und Einsatzteam, dem Ermittler, Kriminalisten, Experten sowie Mitglieder der operativen Einheiten der Strafverfolgungsbehörde angehören, hat mit der Untersuchung des Tatorts begonnen“, sagte Swetlana Petrenko, die Sprecherin des Ermittlungskomitees.

Putins General getötet: Sprengsatz in Volkswagen Golf explodiert

Laut russischen Telegram-Kanälen sei der Sprengsatz in einem Volkswagen Golf platziert gewesen, der nicht Moskalik gehört haben soll, der aber nahe dem Fahrzeug des Generalleutnants abgestellt worden war. Als Moskalik sich dem Auto näherte, erfolgte demnach die Explosion.

Der russische Generalleutnant Jaroslaw Moskalik ist bei einer Explosion getötet worden. (Archivbild)

Der russische Generalleutnant Jaroslaw Moskalik ist bei einer Explosion getötet worden. (Archivbild)

In den sozialen Netzwerken kursierten Videoaufnahmen, die diese Beschreibung stützen. Dort ist zu sehen, wie ein Mann sich einem Fahrzeug nähert, dann folgt eine massive Explosion. Unabhängig überprüfen lassen sich die Aufnahmen jedoch derzeit nicht. 

Ranghohe Offiziere in Moskau und auch Propagandisten sind seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine immer wieder Ziele von Anschlägen. Zu der Explosion nahe Moskau am Freitag bekannte sich die Ukraine bisher nicht offiziell. Der Tod des Generals sorgte jedoch für offene Freude in der Ukraine. 

Freude in der Ukraine: „Gute Nachrichten aus Moskau“

„Gute Nachrichten aus Moskau“, schrieb etwa der ukrainische Diplomat Olexander Scherba am Freitag auf der Plattform X und veröffentlichte ein Video, das die Explosion im Moskauer Vorort zeigen soll. „General Jaroslaw Moskalik, ein Offizier, der an der Planung des russischen Terrors gegen die Ukraine beteiligt war, hatte eine Autoexplosion und wird nicht mehr viel planen“, fügte der ukrainische Sonderbotschafter an.

Nach Angaben das Investigativprojekts „Important Storys“ waren Moskalik und seine Abteilung im russischen Generalstab maßgeblich für die „Planung von Operationen in der Ukraine“ verantwortlich. Kiew hat bereits in der Vergangenheit russische Militärangehörige ins Visier genommen, die beim Krieg gegen die Ukraine eine zentrale Rolle gespielt haben sollen.

Ukraine nimmt Putins Top-Generäle ins Visier

Im Dezember kam der prominente General Igor Kirillow bei einem Bombenanschlag vor seinem Wohnhaus ums Leben. Ermittler stuften die Explosion, bei der auch Kirillows Adjutant starb, als Terroranschlag ein. Der ukrainische Geheimdienst bekannte sich zu der Tat. Die Detonation war durch einen Sprengsatz verursacht worden, der in einem Elektroroller versteckt worden war. Der 54-Jährige gehörte zu den bekanntesten Gesichtern des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.

In der Vergangenheit wurden jedoch nicht nur Militärangehörige zum Ziel ukrainischer Bombenanschläge. So starb etwa auch die Tochter des populären russischen Faschisten Alexander Dugin bei einem Autobombenanschlag, der vermutlich Dugin treffen sollte. Der Faschist unterrichtet an einer Moskauer Universität und hat mehrfach zum Genozid an Ukrainern aufgerufen. (mit dpa)