Die Ukraine meldet erste Gefechte mit Kims Soldaten. Im Pentagon sind auch andere „Aktivitäten“ ein Thema.
Pentagon reagiert auf kuriosen BerichtPutins Nordkoreaner kämpfen in Kursk – und „verschlingen“ angeblich Pornos
Ungewöhnlicher Kommentar aus dem Pentagon: Das US-Verteidigungsministerium erklärte am Mittwoch, es könne Berichte nicht bestätigen, wonach nordkoreanische Soldaten ihren durch die Entsendung nach Russland plötzlich erweiterten Zugang zum Internet dafür nutzen, um in hohem Ausmaß pornografische Inhalte zu konsumieren. Gleichzeitig werden die ersten Gefechte mit Nordkoreanern gemeldet.
Auch wenn das „unterhaltsam“ klinge, könne das US-Verteidigungsministerium die Berichte über „nordkoreanische Internetgewohnheiten oder virtuelle ‚außerplanmäßige Aktivitäten‘ in Russland“ nicht bestätigen, zitierten US-Medien den Sprecher des Ministeriums, Major Charlie Dietz.
Pentagon kann zu „nordkoreanischen Internetgewohnheiten“ nichts sagen
Das Pentagon konzentriere sich „auf die schwerwiegenderen Aspekte der Beteiligung Nordkoreas an den russischen Militäroperationen“, hieß es weiter aus Washington. Fragen zum Internetzugang der nordkoreanischen Soldaten müssten „am besten an Moskau gerichtet“ werden. „Im Moment liegt unser Augenmerk auf der Unterstützung der Ukraine.“
Vor dem ungewöhnlichen Statement zum angeblichen Pornografie-Konsum nordkoreanischer Soldaten hatte ein entsprechender Bericht für Aufsehen gesorgt.
Kim Jong Uns Soldaten in Russland: „Sie verschlingen Pornografie“
Gideon Rachman, Chefkolumnist für Außenpolitik bei der „Financial Times“, hatte auf der Plattform X geschrieben, eine „verlässliche Quelle“ habe berichtet, dass die nordkoreanischen Soldaten bis zur Ankunft in Russland nie „uneingeschränkten Zugang zum Internet“ gehabt hätten. „Aus diesem Grund verschlingen sie Pornografie.“
Der Bericht verbreitete sich in dem sozialen Netzwerk rasant. Mehr als 29 Millionen Mal wurde der Beitrag bisher laut Angaben der Plattform angezeigt und sorgte mitunter auch für reichlich Belustigung. Der Hintergrund ist jedoch durchaus ernst.
Ernster Hintergrund: Kein Internetzugang in Nordkorea
Das nordkoreanische Regime um Diktator Kim Jong Un gilt als eines der restriktivsten der Welt, die Bevölkerung hat keinen Zugriff auf das globale Internet. In Russland ist das zwar anders. „Uneingeschränkt“ ist der Internetzugang jedoch auch dort nicht, viele Informationen und Webseiten sind in Russland nicht zugänglich.
Pjöngjang hatte Ende Oktober erstmals Truppen nach Russland geschickt und damit internationale Besorgnis über eine weitere Eskalation des Kriegs durch Moskau geschürt.
Mindestens 10.000 nordkoreanische Soldaten in Russland
Mittlerweile sollen sich mindestens 10.000 nordkoreanische Soldaten in Russland befinden – viele von ihnen seien der Region Kursk stationiert, bestätigte Washington kürzlich. In Kursk hatten ukrainische Streitkräfte im Sommer russisches Territorium besetzt, bis heute ist es Russland nicht gelungen, die Gebiete zurückzuerobern.
Den nunmehrigen Angaben über den hohen Pornografie-Konsum der plötzlich mit mehr Freiheiten versehenen Soldaten aus Nordkorea waren kurz nach Entsendung der Truppen Berichte vorausgegangen, wonach einige von Kims Soldaten kurz nach der Ankunft bereits desertiert seien.
Ukraine meldet erste Gefechte mit nordkoreanischen Soldaten in Kursk
Mittlerweile sollen Kims Soldaten nach Angaben aus Kiew an Kampfhandlungen beteiligt sein. In Kiew war zu Wochenbeginn von einem „kleinen Zusammenstoß“ in Kursk die Rede. Dass die Ukraine nun auch gegen Nordkoreaner kämpfen müsse, bedeute mehr „Instabilität in der Welt“, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj. Auch in US-Regierungskreisen sei von ersten Gefechten die Rede, berichtete Reuters.
Der US-Senator Roger Wicker sprach angesichts der jüngsten Berichte am Mittwochabend von einem „Weckruf“ für die freie Welt. „Unsere Gegner arbeiten zusammen und vertiefen ihre Kooperation. Die Achse der Aggressoren ist auf dem Schlachtfeld aktiv.“ Der Westen müsse dieses Problem sofort angehen, forderte der Senator.