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Häme über „gut brennenden“ PanzerRussland erbeutet wohl modernsten Leopard-2 – und zeigt ihn in Moskau

Lesezeit 3 Minuten
Ein nach russischen Angaben in der Ukraine erbeuteter deutscher Leopard-2-Kampfpanzer wird bei der Kriegstrophäen-Schau in Moskau gezeigt.

Ein nach russischen Angaben in der Ukraine erbeuteter deutscher Leopard-2-Kampfpanzer wird bei der Kriegstrophäen-Schau in Moskau gezeigt.

Mit Trophäen will Moskau seine Erfolge demonstrieren. Zur Beute zählt wohl auch die modernste von Deutschland gelieferte Leopard-Version.

Russland zeigt mehr als zwei Jahre nach Beginn seines Überfalls auf die Ukraine bei einer Schau zu Kriegstrophäen in Moskau auch einen deutschen Leopard-2-Kampfpanzer und einen Marder-Schützenpanzer. Im Park Pobedy (Deutsch: „Park des Sieges“) fanden sich schon vor der Eröffnung der Ausstellung am 1. Mai viele schaulustige Moskauer ein, um sich die von bewaffneten Soldaten bewachte westliche Kampftechnik anzuschauen.

Laut Militär handelt sich um erbeutete Militärtechnik von den westlichen Verbündeten der Ukraine und von Kiews Streitkräften selbst. Russische Einheiten, die solche westliche Kampftechnik zerstören oder erbeuten, erhalten hohe Prämien.

Leopard-Panzer bei Propaganda-Schau in Moskau: „Unser Sieg ist unausweichlich“

Die Propaganda-Schau unter dem Titel „Geschichte wiederholt sich. Unser Sieg ist unausweichlich“ ist eigens für den 9. Mai organisiert worden. An dem für Russland wichtigsten Feiertag wird an den Sieg der Sowjetunion über Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg erinnert. An dem Tag gibt es auf dem Roten Platz in Moskau auch die größte Militärparade des Landes mit Tausenden Soldaten, Panzertechnik, Raketen und einer Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

28.04.2024, Russland, Moskau: Ein nach russischen Angaben in der Ukraine erbeuteter deutscher Leopard-2-Kampfpanzer steht bei einer Schau zu Kriegstrophäen im Park Pobedy (Park des Sieges). Am 9. Mai feiert Russland den Tag des Sieges der Sowjetunion über Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg. Die neue Ausstellung in dem Park ist dem seit mehr als zwei Jahren andauernden russischen Angriffskieg gegen die Ukraine gewidmet und soll den Siegeswillen Moskaus unterstreichen. (zu dpa: «Kriegstrophäen in Moskau: Leopard und Marder bei Ausstellung zu sehen») Foto: Ulf Mauder/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Ein nach russischen Angaben in der Ukraine erbeuteter deutscher Leopard-2-Kampfpanzer steht bei einer Schau zu Kriegstrophäen im Park Pobedy (Park des Sieges).

Der Kremlchef hatte am 24. Februar 2022 den Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen und sieht die Invasion auch als Kampf gegen den Westen, allen voran die USA. Putin hatte insbesondere Deutschland wegen der Lieferung von Kampfpanzern und anderen schweren Waffen an die Ukraine kritisiert, weil damit erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder Russen mit deutschen Waffen getötet werden sollten. Dagegen betont die Ukraine, sich mit den westlichen Waffen gegen den russischen Terror zu verteidigen und so um ihr Überleben als Staat zu kämpfen.

Leopard-2A6: Angeblich modernste Version erbeutet

Der nun in Moskau ausgestellte Leopard-2-Kampfpanzer soll bei Gefechten in der ukrainischen Region Awdijiwka beim russischen Vormarsch im Donbass erbeutet worden sein. Auch der Marder-Schützenpanzer soll Ende März aus Awdijiwka herausgebracht worden sein.

Am 21. April hatten russische Medien schließlich berichtet, der Panzer sei von der Front geborgen worden, dafür hätten zunächst die Ketten entfernt werden müssen, hieß es bei der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Demnach soll es sich bei dem Panzer um das modernste Leopard-Modell 2A6 handeln.

Spott aus Russland über Leopard-2: „Brennen sehr gut“

Auch das Fachmagazin „Military Watch Magazin“ berichtete entsprechend, Videos hätten bestätigt, dass es sich um einen Leopard-2A6 gehandelt hat, hieß es dort. Bereits die Bergung des Panzers von der Front nutzte Moskau für Spott in Richtung Deutschland. So zitierte die staatlichen Nachrichtenagentur Ria einen russischen Soldaten, der angeblich für den Abschuss des Leopard-Panzers verantwortlich gewesen sein soll, mit den Worten: „Diese Kampffahrzeuge brennen sehr gut.“

Die Trophäenschau in Moskau zählt mehr als 30 Exponate, darunter aus Großbritannien, aus den USA, Frankreich und Australien, und ist laut russischem Militär den ganzen Monat Mai geöffnet. Auch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew wird immer wieder im Stadtzentrum erbeutete russische Kampftechnik ausgestellt. Jede Kriegspartei will mit solchen Schauen auch den Glauben an den Sieg über den Gegner wachhalten. (das/dpa)