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Verdacht gegen Oligarch UsmanowKunstschätze auf Luxusjacht, Razzia bei Bank in Frankfurt

Lesezeit 2 Minuten
Der russische Oligarch Alischer Usmanow im Jahr 2016

Alischer Usmanow

Der Fall des russischen Oligarchen Alischer Usmanow zieht immer weitere Kreise. Nun haben Ermittler Niederlassungen der Schweizer Bank UBS durchsucht.

Der russische Oligarch Alischer Usmanow ist ins Visier der Fahnder geraten. Ermittler des Bundeskriminalamts haben am Dienstag den Sitz und eine Filiale der Schweizer Großbank UBS in Frankfurt am Main und München durchsucht. Kreise der Ermittlungsbehörden bestätigten der afp, dass es sich bei dem tatverdächtigen russischen Staatsbürger um Usmanow handelt, der Kunde bei UBS sein soll.

Usmanow, dem große Nähe zum russischen Diktator Wladimir Putin nachgesagt wird, soll Geldwäsche in großem Stil betrieben haben. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft und die Staatsanwaltschaft München II ermitteln in dem Fall. Er soll in den vergangenen Jahren mehrere Transaktionen veranlasst haben, um die Herkunft von mehrstelligen Millionenbeträgen zu verschleiern. Das Geld soll aus Steuerhinterziehungsdelikten stammen. Außerdem soll Usmanow gegen das Außenwirtschaftsgesetz verstoßen haben.

Usmanow hat in Deutschland schon mehrfach für Schlagzeilen gesorgt. Er soll Eigentümer der Luxusjacht „Dilbar“ sein, die sich in Deutschland befindet. Das Schiff, das einen Wert von 500 Millionen Euro haben soll, hatte zunächst in einer Werft in Hamburg gelegen. Mit Inkrafttreten der EU-Sanktionen gegen russische Oligarchen musste das Schiff in Deutschland bleiben und wurde Ende September nach Bremen überführt.

Alischer Usmanow soll Kunstschätze auf der „Dilbar“ gelagert haben

Die „Dilbar“ wurde wenig später durchsucht – kurz nachdem es bereits eine Razzia auf Usmanows Anwesen am Tegernsee gegeben hatte. Wie jetzt bekannt wurde, soll Usmanow wertvolle Kunstschätze an Bord seiner Jacht gelagert haben. Laut den Recherchen von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ wurden diese aber nicht bei der Razzia im September gefunden, sondern sie wurden bereits im Herbst 2021 bei einer Hamburger Spedition eingelagert, als das Schiff zur Generalüberholung ins Trockendock bei Blohm + Voss kam.

Die Luxusjacht „Dilbar“ in Bremen

Die „Dilbar“ in Bremen

Wie es heißt, soll es sich um 30 Gemälde handeln, unter anderem von Marc Chagall. Sie sollen sich in Holzkisten bei der Hamburger Spedition befunden haben.

In Europa und den USA versuchen Ermittler seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, Vermögenswerte von russischen Staatsbürgern aufzuspüren und damit die Sanktionen durchzusetzen. Usmanow hätte demnach sein Vermögen in Deutschland offenlegen müssen. (cme)