Heute wird nicht nur ein neuer US-Präsident gewählt, sondern auch das Repräsentantenhaus und Teile des Senats. Die Ergebnisse finden Sie hier.
US-Wahl 2024Ergebnis der Kongresswahlen – Republikaner sichern sich erste Mehrheit
Parallel zur US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 werden in den Vereinigten Staaten auch das Repräsentantenhaus und Teile des Senats neu gewählt. Nicht nur Donald Trump und Kamala Harris dürften sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Auch die Wahlen zum Repräsentantenhaus sowie für den Senat versprachen, knapp auszugehen. Ein erstes Ergebnis steht bereits fest.
US-Wahl 2024 Trump vs. Harris: Ergebnisse der Wahl zum Repräsentantenhaus
Als Repräsentantenhaus und Senat werden die beiden Kammern des US-Kongresses bezeichnet, der gesetzgebenden Gewalt in den USA. Das Repräsentantenhaus besteht aus 435 Abgeordneten, die von den Bürgerinnen und Bürgern in ihrem jeweiligen Wahlbezirk für je zwei Jahre gewählt werden.
Die Sitze im Repräsentantenhaus werden proportional nach dem Bevölkerungsanteil der einzelnen Bundesstaaten verteilt. Das bedeutet, dass bevölkerungsarme Staaten wie Montana, Delaware oder Alaska nur einen Abgeordneten im Repräsentantenhaus stellen. In bevölkerungsreichen Staaten wie Kalifornien, Texas oder Florida werden hingegen mehrere Abgeordnete nach dem relativen Mehrheitswahlrecht gewählt.
Die Funktion des Repräsentantenhauses ist vergleichbar mit der des Bundestags: Die Abgeordneten stimmen über Gesetze ab und haben verschiedenen Kontrollfunktionen gegenüber der Regierung. Zudem können nur sie ein Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten einleiten, das sogenannte Impeachment.
Prognosen rechnen mit knappen Ergebnis bei Wahlen zum Repräsentantenhaus
Bislang verfügten die Demokraten über 212 der insgesamt 435 Sitze im Repräsentantenhaus der USA. Die Republikaner hatten eine knappe Mehrheit von 222 Sitzen. Ein Sitz war vakant. Vakanzen entstehen, wenn Abgeordnete durch Rauswurf, Rücktritt oder Todesfall aus dem Repräsentantenhaus ausscheiden.
Prognosen zu den Wahlen für das Repräsentantenhaus fielen alles andere als eindeutig aus; es wird mit einem knappen Ergebnis und allenfalls einer dünnen Mehrheit für eine der beiden Parteien gerechnet.
Hier die aktuellen Ergebnisse der Kongresswahlen:
US-Wahl 2024: Ergebnisse der Wahl zum Senat
Am Tag der US-Präsidentschaftswahl werden auch Teile des Senats neu gewählt. Der Senat vertritt die Interessen der Bundesstaaten und ist somit eher mit dem Deutschen Bundesrat vergleichbar, hat allerdings viel weitreichendere Befugnisse. So bestätigt der Senat Richter und Regierungsmitglieder oder ratifiziert internationale Verträge.
Der US-Senat besteht aus 100 Senatorinnen und Senatoren, die direkt von den Wahlberechtigten in den jeweiligen Bundesstaaten gewählt werden. Pro Bundesstaat, unabhängig von dessen Größe, werden jeweils zwei Senatoren entsandt. Die Amtszeit eines Senators beträgt insgesamt sechs Jahre. Alle zwei Jahre wird etwa ein Drittel der 100 Sitze neu gewählt, 2024 ist dies in 33 Bundesstaaten der Fall. Dort wird je einer der beiden Senatsposten neu bestimmt. Hinzu kommt eine Neuwahl in Nebraska, wo ein Senatsposten neu besetzt wird. Die Demokraten halten derweil 28 und die Republikaner 38 Sitze, die nicht zur Wahl stehen. Hinzu kommen jeweils die gewonnenen Sitze bei der Senatswahl 2024. Für eine Mehrheit sind 51 Sitze notwendig.
Prognosen rechneten mit knapper republikanischer Mehrheit im Senat
Prognosen gingen davon aus, dass 20 der zur Wahl stehenden Sitze tendenziell bis sicher an Demokraten gehen. 13 Sitze dagegen wurden als tendenziell bis sicher republikanisch gesehen. Ein Sitz galt, vergleichbar mit den Swing States auf Bundesebene, als umkämpft.
Inzwischen steht fest, dass sich die Republikaner die Mehrheit im Senat gesichert haben. Bislang hatten die Demokraten eine hauchdünne Mehrheit in der Kongresskammer. Diese verdankten sie auch der Unterstützung von vier unabhängigen Senatoren, die regelmäßig mit ihnen stimmten und somit zur Mehrheitsbildung beitrugen.
Schlüssel für den wichtigen Erfolg der Republikaner im Senat war nach Angaben der Nachrichtenagentur AP und des Senders Fox News, die sich auf Wählerbefragungen und erste Stimmauszählungen stützen, der Sieg der republikanischen Senatorin Deb Fischer aus dem Bundesstaat Nebraska. Sie verteidigte ihren hart umkämpften Sitz gegen den unabhängigen Kandidaten Dan Osborn und verhalf ihrer Partei damit über die Hürde, um die Kontrolle in der Parlamentskammer zu erlangen.
Hier die aktuellen Ergebnisse der Senatswahl:
Durch die Aufteilung des Kongresses in Repräsentantenhaus und Senat wird gewährleistet, dass der Präsident bei wichtigen politischen Entscheidungen auf die Zustimmung des Abgeordneten angewiesen ist. Selbst wenn Donald Trump erneut US-Präsident werden sollte, bräuchte er die Zustimmung aus Repräsentantenhaus und Senat. Dass derzeit einige Republikaner lieber die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris unterstützen, könnte also selbst nach einem Wahlsieg zum Problem für Trump werden.
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