Die Union hat gewonnen. Für die SPD gibt es eine historische Pleite. AfD und Linke können ihre Ergebnisse von 2021 deutlich verbessern – und das BSW sorgt für einen Wahlkrimi.
Vorläufiges ErgebnisBSW scheitert knapp – Schwarz-Rot hat Mehrheit
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Sahra Wagenknecht, Spitzenkandidatin und Parteivorsitzende vom Bündnis Sahra Wagenknecht BSW, ist mit ihrer Partei denkbar knapp am Bundestagseinzug gescheitert.
Copyright: Jens Büttner/dpa
Die Union hat die Bundestagswahl 2025 gewonnen. Das gab die Bundeswahlleiterin am frühen Montagmorgen bekannt. Danach kommen CDU und CSU um Kanzlerkandidat Friedrich Merz beim vorläufigen amtlichen Endergebnis auf 28,6 Prozent der Stimmen. Das entspricht einem Plus von 4,4 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl vor vier Jahren.
Die SPD hingegen muss eine herbe Niederlage einstecken. Mit 16,4 Prozent schneiden die Sozialdemokraten so schlecht ab wie noch nie bei einer Bundestagswahl. Ein Minus von 9,3 Prozentpunkten. Das bis dato schlechteste Ergebnis holte die Partei von Kanzler Olaf Scholz mit 20,5 Prozent bei der Wahl 2017. Weiterer Negativrekord: Erstmals wurde die SPD nicht mindestens zweitstärkste Kraft.
AfD verdoppelt Stimmen, Linke trumpfen überraschend auf
Diese Position hat bei dieser Bundestagswahl nun die AfD übernommen. Mit 20,8 Prozent hat die Partei ihr Ergebnis gegenüber der Wahl 2021 (10,4 Prozent) verdoppelt.
Auf Rang vier folgen die Grünen, die wie alle Ampelparteien ihr Ergebnis von der Wahl vor vier Jahren nicht halten konnten. Am Ende stehen 11,6 Prozent, was einem Verlust von 3,1 Prozentpunkten zur Wahl 2021 entspricht.
Zu den Gewinnern der letzten Wochen zählt dagegen Die Linke. Bis vor einem Monat sah es noch danach aus, als würde die Partei nicht wieder in den Bundestag einziehen. Jetzt kommt die Partei auf überraschend 8,8 Prozent. Ein Zuwachs von 3,9 Prozentpunkten.
BSW scheitert denkbar knapp
Für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) entwickelte sich die Stimmenauszählung zu einem echten Krimi. Am Ende wurde ein Ergebnis von 4,972 Prozent ausgegeben, womit die Partei denkbar knapp bei ihrer ersten Bundestagswahl am Einzug ins Parlament scheiterte.
Auch die FDP verpasste den Einzug in den Bundestag. Mit 4,3 Prozent der Stimmen scheiterte die Partei klar an der Fünf-Prozent-Hürde. FDP-Chef Christian Lindner wird sich deswegen aus der aktuellen Politik zurückziehen. „Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus“, teilte der 46-Jährige auf der Plattform X mit.
Koalition aus Union und SPD möglich
Die Union kommt auf 208 Sitze im neuen Parlament. Die SPD erringt 120 Mandate. Eine Regierungskoalition der beiden Fraktionen ist damit möglich. Für eine schwarz-grüne Koalition reichen die Ergebnisse nicht: Die Grünen bekommen lediglich 85 Abgeordnete. Die AfD vergrößert ihre Fraktion mit 152 Sitzen deutlich. Die Linke stellt 64 Abgeordnete. Ein Mandat erringt erneut der Südschleswigsche Wählerverband, der als Partei der dänischen und friesischen Minderheit von der Fünf-Prozent-Hürde befreit ist.
Die Wahlbeteiligung lag laut der Bundeswahlleiterin bei 82,5 Prozent (+6,2 Prozentpunkte). Das ist der höchste Wert seit 1990.